Amarillo, Nugget und Tomahawk kommen hopfenseitig in den Sud, dazu Pilsner und Wiener Malz und Quellwasser aus Tampere; angeblich das beste in ganz Finnland. Die Bitterhopfen geben hier den Ton an und mit 90 IBU bringt das Severin auch eine mehr als beachtliche Bitterkeit auf die Waage. Diese ist jedoch in nahezu vollendeter Harmonie in den Sud komponiert worden. Grasige und fruchtige Noten fangen viel von der Herbe auf, die Malzbasis ist jederzeit erkennbar und bringt eine feine Süße hinein. Warme erdige Töne, Piniennoten, eine schöne Blumigkeit, Brot, Harz. Alles, was ich besonders gerne mag, wird hier kunstvoll zur Schau gestellt. Eine enorme Frische legt das Bier zudem an den Tag. Der Körper dürfte gerne noch etwas vollmundiger sein, aber letztlich ist die Kritik meckern auf sehr hohem Niveau. Bernsteinfarbenes Bier, schön cremige Schaumkrone, ausreichend Kohlensäure. Die genauen Hintergründe konnte ich nicht recherchieren, aber bei dem namengebenden Severin handelt es sich um einen finnischen Soldaten, der im Balkankrieg gekämpft hat. Mag vielleicht auch eine persönliche Geschichte des Braumeisters dahinterstecken. Wer weiß? Jedenfalls ein richtig tolles IPA.