Pfungstädter Urstoff Kellerbier
Pfungstädter Brauerei, Pfungstadt, Hessen
- Typ Untergärig, Zwickel/Kellerbier
- Alkohol 5.1% vol.
- Stammwürze 12.3%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier
- Dieses Bier ist hefetrüb
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63% Rezension zum Pfungstädter Urstoff Kellerbier von Bier-Klaus
Der Pfungstädter Urstoff ist hellgelb und leicht trüb mit feiner Blume. Sehr ruhig, weil vom Fass gezapft mit cremiger Textur. Schmeckt auch nach Hefe und etwas süß nach Malz. Wenig herb. Normales Zwickl.
84% Theorie und Realität - absolut kongruent! von Schluckspecht
Das klingt wie die Bekenntnis eines Rauchers: "Ohne Filter". Tja, unfiltriert eben. Bei der edlen, eleganten Flaschengestaltung des Urstoff Kellerbieres gibt sich die Pfungstädter Brauerei ordentlich Mühe, um sie als besondere und traditionsbewusste Spezialität zu vermarkten. Braune Etiketten mit strohgoldenen Akzenten sorgen auf der braunen Longneckflasche für urige Akzente, wobei das UR namentlich ganz besonders hervorgehoben wird. Natur- und Heimatverbundenheit wird mit Odenwälder Quellwasser aus dem brauereieigenen Tiefbrunnen zum Ausdruck gebracht. Es wird erwähnt, dass mit 100 % Braugerste aus Hessen gebraut wurde. Zudem kamen verschiedene Naturhopfen aus der Hallertau und der Elbe-Saale-Region zum Einsatz. Die "feinste Hefe", die in der Zutatenliste sogar noch vor dem Hopfen stehen darf, habe man eigens gezüchtet. Schön: Es werden zudem Notizen zu Optik, Geruch und Geschmack abgedruckt, damit man sich vorweg schon ein kleines Bild vom Inhalt machen kann, der sich nun endlich zeigen darf.
Bei der Schaumbildung übertreibt es das Urstoff Kellerbier ein wenig: Es gibt extrem viel lockeren, grobporigen, weißen Schaum, so dass sehr vorsichtig eingegossen werden muss und man das Flaschenschwenken besser vermeidet. Die eigens gezüchtete Hefe hat da ziemlich viel Dampf. Das opaltrübe, helle Strohgelb sprudelt sehr angeregt in langen Kohlensäureketten wie Perlwein. Massenbier sieht jedenfalls anders aus...
Und Massenbier riecht auch anders. Deutlich anders. So kernig wie dieses Bier habe ich kaum ein anderes Bier empfunden. Es duftet leicht nach Cider und Federweißer mit Fruchtnoten gelber Früchte wie Äpfel und Weintrauben. Und ist Hessen nicht bekannt für den Äppelwoi? Das würde dann ja auch passen. Sehr interessant, dieser säuerlich-kernige Grundton...
Der Antrunk ist da deutlich unaufgeregter, aber ebenso dem Genuss verpflichtet. Der kernige Grundtenor findet samtigen Nährboden mit ausbalancierten Gerstenmalznoten und einer subtil estrigen Hefenote, während die Kohlensäure sehr sanft prickelt. Es scheint fast so, als ob es ein Bier mit öffener Gärung wäre - vielleicht ist es ja eines, vielleicht auch nicht. Der sowohl vollmundige, als auch erfrischend schlanke Körper wagt einen Abstecher in die süße Richtung, ohne es zu übertreiben. So wird aber auch die leicht anbahnende kernige Säure gut aufgefangen. Der Hopfen ist durchweg da, aber er sorgt lediglich für die geschmackliche Abrundung und setzt keine eigene Duftmarke. Und das ist durchaus gut so, denn das Ensemble funktioniert. Der grasige, menthol-kräuterig-frische Hopfenimpuls im Abgang überspielt die dezente Schwäche von Malz und Hefe im hinteren Drittel, ohne dessen interessanten, spritzigen Charakter übertönen zu wollen. So kann das Pfungstädter Urstoff Kellerbier von vorn bis hinten überzeugen, zumal auch Flaschengestaltung sowie der regionale Aspekt zum positiven Urteil gewissermaßen beitragen. Echt lecker, dieser urige Stoff...