Das Neunspringer Weihnachtsschwarzbier wurde von mir im Osterurlaub verkostet. Ich schätze das sollte das Ergebnis dennoch nicht verfälschen, schließlich liegt draußen Schnee und das Mindesthaltbarkeitsdatum läuft ohnehin erst im August ab. Hehe.Optisch gibt es am Neunspringer Weihnachtsschwarzbier nichts auszusetzen: Dunkel mit stabiler, feinporiger Schaumkrone. Geschmacklich geht das Weihnachtsschwarzbier (im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern dieses Bierstils) eher in die süße Ecke. Einstieg und Mittelteil sind vollmundig und malzbetont, ohne dass die Süße dabei zu aufdringlich oder mastig wirkt. Karamell- und Toffeenuancen verbinden sich harmonisch mit den Schwarzbier typischen Röstaromen. Der Körper ist gut austariert, die Textur nahezu perfekt. Zum Abgang hin findet dann noch eine geschmackliche Entwicklung statt: Das Bier wird trockener, wodurch sich die Röstaromen intensiver wahrnehmen lassen.

Das Weihnachtsbier aus Neunspringe duftet malzig und hat eine winterlich dunkle Farbe. Geschmacklich kann es als gutes Schwarzbier mit etwas malzigerem Körper punkten, doch als Weihnachtsbier würde ich es nicht sehen. Dafür ist es nicht kräftig und wärmend genug, um in die kalte Weihnachtszeit zu passen. Der Körper ist röstig und versprüht eine angenehme Malzsüße, die vielen Schwarzbieren fehlt. Dadurch schafft es das Neunspringer Weihnachtsschwarzbier ein wenig wie ein Malztrunk zu schmecken - natürlich wesentlich dezenter und nicht so aufdringlich süß. Der Abgang wird ein Stückchen trockener und marginal säuerlich, was aber die Röstaromen unterstützt. Alles in allem ein tolles Schwarzbier, was es nicht nur saisonal geben sollte.