Gemäß der Überschrift bin ich ein Anhänger von Bieren, die einem übermäßig mit der Bitternis heimsuchen. Jetzt werden sich viele aktiviert fühlen und mir raten, zukünftig wohl eher Saft zu trinken. Denen sage ich, nicht jeder wünscht sich Attribute wie bitter oder saeurelastig, grasig und trocken "bis der Arzt kommt". So gesehen ist das Export von Mauritius sehr entgegen kommend. Anfangs fruchtig, in der Mitte ebenso und im sogenannten Abgang sehr willkommend ohne den bitteren Nachgeschmack! So sollte es für Anhänger dieser Biere sein. Da muss ich nicht lange mich selbstverkaufend äußern, wo man sehr oft denkt, geht es nun um die Beschreibung des Trinkgenusses oder um die Theorie von der Theorie . Also, die- oder derjenige, die wegen den Bitterstoffen dieses oder jenes Bier stehen lassen, werden es lieben.

Eingeschenkt, ist es schon eine Freude das Bier anzuschauen. Kräftiger goldton mit feiner und beständiger Krone. Die Kohlensäure ist nicht zu übersehen.
Geruchlich sehr fruchtig. Der Antrunk selbst ist leicht süß, malzig und sehr erfrischend. Die Zunge wird sanft von der Kohlensäure umschmeichelt, aber es ist nicht übertrieben sprudelig.
Im Körper dann ein leiches apfeliges Aroma, welches sich schön mit dem Malz vermischt. Ein wenig Hopfen ist zu schmecken.
Der Abgang dann nach gutem Beginn leider eher schwach. Nicht etwa schlecht, doch einfach lasch. Zwar ist endlich der Hopfen zu schmecken, aber ds nur am Rande. Sonst eher langweilig.
Lässt sich aber gut trinken, obwohl es (auch günstigere) Biere mit weit höherer Süffigkeit gibt.

Kann man mal probieren, aber man kanns auch sein lassen.
Meddl.

"Das würzige Exportbier für Kenner", "Urwürzig und vollmundig", "feinste Braumalze", "Kompetenz und Erfahrung unserer Braumeister" - leise Töne sind das nicht gerade, die das Mauritius Zwickauer Urtyp Export zu beschreiben versuchen. Bei der Farbe stimme ich meinen Vorrednern zu: Das zarte, blank filtrierte Dunkelgold ähnelt verdächtig einem klaren Apfelsaft - außer, dass dieser nicht so energisch sprudelt. Darüber gibt es feinen, ausreichend stabilen Schaum.

Der Duft zeigt nur Malz, sehr ausgewogen zwischen Süße und Würzigkeit. Es beginnt sehr sprudelig, ohne wirklich spritzig und rezent zu sein. Nach anfänglicher Süße und geringfügiger Wässrigkeit schwingt sich das Export zu etwas mehr Malzigkeit auf, ohne deshalb aber direkt vollmundig zu wirken, wie man es versprochen hatte. Der Körper baut ein leicht cremiges Mundgefühl auf. Die zarte Fruchtigkeit stimmt mit der Optik überein, es gibt süße Apfelnoten. Würzig-süßes Malz beherrscht jedoch die Richtung. Getreidig, etwas säuerlich, nur wenig bitter und ohne besonderen Reiz klingt das Export aus. Allgemein hat der Hopfen nur wenig zu melden. So bleibt das Zwickauer Urtyp Export von Mauritius hinter den selbst gesetzten Erwartungen zurück und präsentiert sich als neutrales, eher langweiliges Exportbier. Hier steckt auf jeden Fall noch Potenzial drin, meine Vorschläge wären z.B.: Unfiltriert als Kellerbier, stärker eingebraut als Bock oder mit einem guten Schwung Saazer Hopfen? Schlecht ist das Urtyp Export von den Ansätzen her definitiv nicht...

Aus dieser Region ist es eines der wenigen Biere, die im Ansatz "anders sind". Eine kräftige Farbe und im Geschmack auch eigenständig was ich in Sachsen selten gefunden habe. Aber zu wenig um Biergenießer zu beeindrucken. Es fehlt der Mut zum Risiko.

Das Urtyp aus der Zwickauer Mauritius Brauerei kommt farblich wie ein kräftiger Apfelsaft ins Glas und im Humpen sprudelt es gar prächtig. Es duftet satt malzig und ein wenig nach trockenem Getreide. Mal sehen, was einen erwartet.

Geschmacklich macht das Bier kaum etwas her. Auf mehr als nur einen malzigen Körper hätte man bei dem leicht erhöhten Alkoholgehalt schon hoffen können, aber weit gefehlt. Auf der Flasche prangt ein selbst erstelltes Siegel mit der Aufschrift „12% Stammwürze Garantie“. Wozu das jetzt dienen soll, ist fraglich. Immerhin sind 12% Stammwürze nicht untypisch und die haben in der Regel weniger Alkohol und somit mehr Restsüße.

Vielleicht täte es dem Bier gut, wenn man es trüb belassen würde oder ein wenig mit aromatischerem Hopfen experimentiert. So ist es auf jeden Fall langweilig.