Liebhart's Steinhart ist bernsteinfarben und hat einen blumigen Hopfenduft. Auch der Antrunk bringt einen blumigen Hopfen mit einer leichten Süße. Der Hopfen macht auch im Durchgang keine Anstalten etwas Herbe zu erzeugen. Der Nachtrunk bleibt auch blumig und süß ohne Ansätze von irgendwelchen citralen Noten. Dieses Ale macht höchstens den Reinhard steinhart. Guter Durchschnitt.

Das Steinhart Pale Ale der Liebharts Brauerei aus Detmold ist bernsteinfarben, leuchtend und trüb. Es hat nur eine kleine Schaumkrone. Diese hält sich nicht lange. Es sind vor allem größere Kohlensäurebläschen sichtbar. Der Geruch ist frisch, fruchtig, herb und etwas säuerlich. Er erinnert an Obstsalat, man hat Eindrücke von Äpfeln, Birnen und Zitrusfrüchten. Entfernt erinnert der Geruch auch an Kirsch-Bananen-Saft. Der Geschmack ist zu Beginn leicht süß, unterschwellig fruchtig und dezent säuerlich. Der langanhaltende Abgang ist etwas würzig, bitter und enorm herb. Geschmacklich erinnert das Pale Ale an bittere Zitrusfrüchte. Die Kohlensäure ist feinperlig und unaufdringlich. Das Liebharts Pale Ale ist ein bemerkenswertes Bier. Während der Geruch vor allem fruchtig ist und viele Facetten aufweist, ist der Geschmack vor allem von einer immer kräftiger werdenden Herbe bestimmt. Trotz dieser unterschiedlichen Akzente harmonieren Geruch und Geschmack gut miteinander und bilden ein gelungenes Gesamtbild.

Das ist ein weniger exotisch-fruchtiges, sondern eher malzig, herb-bitteres Pale Ale. Wenig süß, etwas harzig, kräuterig, malzig aber eben hauptsächlich bitter. Könnte auch als ESB durchgehen, wie man es England im Pub erwarten würde. Ich finde, es trifft diesen Bierstil trotzdem recht gut, auch wenn die zitrischen Aromahopfensorten in anderen Ales mehr Finesse herausarbeiten können. Eines der besseren Liebhart Craftbiere.

Das Steinhart dürfte die Steigerung des 5,4 prozentigen Eisenhart sein. Während es sich beim Eisenhart um ein Lager handelt, ist das Steinhart ein Pale Ale. Verkostet wird es gegen das Steamworks Pale Ale, das mit 5,2% ABV etwas schwächer ist als normale Pale Ales.

Die Farbe ist dunkelgelb mit sehr starker Trübung, die Blume grobporig und sehr instabil. Das Bier riecht schon etwas harzig und breit fruchtig. Der Trunk ist gut vollmundig, die Rezenz Standard. Es überfällt einen gleich die extrem herbe Bitte dieses Pale Ales. Wie das Eisenhart auch geht es in die Richtung Kräuter, Wermut aber auch um einen harzigen Grundton. Wie schon beim Eisenhart gehört diese Hopfen Kombination nicht zu meinen Lieblingen. Das Bier ist sehr herb aber mir persönlich fehlen die Zitrus Aromen, die mit ihrer Vielfalt sehr schöne Biere auf die Beine stellen können. Diese harzigen und Wermut artigen Bitterstoffe sind für mich einfach nur zu herb.

Auch für ein Bio-Bier, das mit Wohlwollen betrachtet wird, ist hier nicht mehr drin.

Nicht das erste Mal, das ich auf einer Liebhart-Flasche eine Unstimmigkeit lese:
Während auf dem vorderen Etikett klar "Pale Ale" steht, ist hinten von "India Pale Ale" die Rede.
Das Etikett hinten ist wiederum wenig informativ (wie schon beim "Eisenhart"-Lager - Stand des Etiketts 1.11.2016, sollte ich erwähnen) - verwendete Hopfensorten, empfohlene Trinktemperatur, Stammwürze etc. hätten zwar Platz gehabt, an ihre Stelle treten hier aber flache Werbesprüche.

Wer schon einmal chinesische Billigprodukte ausgepackt hat, die penetrant nach Gummi stinken, kann gut nachvollziehen, wie das Bier riecht und schmeckt, das ich hier im Glas vorfinde. "Kein Stück lieb, sondern hart" - offenbar der Wahlspruch der Brauerei für die neue Craftbeer-Linie, kann ich damit nachvollziehen. Ich kann dieses Bier leider kein Stück lieb gewinnen, und finde es hart, es zu trinken.

Schade.

Liebharts Indian Pale Ale mit 5,8%vol.

Sehr kräftiger getreidiger Geschmack mit starker Hopfennote.
Sehr herb im Geruch, Geschmack und auch im Abgang.
Eben ein Indian Pale Ale.

Sehr erfrischend.