Nach dem Öffnen der Flasche habe ich das Bier nicht sofort ins Glas gegossen, weil ich noch etwas lesen wollte und schon ist das Malheur passiert. Der Schaum quoll aus der Flasche und die Sudelei war da. So, alles weggewischt. Es kann losgehen. Optisch sieht das Bier aus wie Himbeersirup mit reichlich Farbstoff. Obenauf die cremefarbene mittelfeinporige Schaumkrone mit einem leichten Rotstich. Und auch der Duft ist sehr künstlich nach Erdbeere und Gummibärchen. Hmpf. Ein Blick auf das Etikett lässt mich auch nicht schlauer werden - alles in Ausländisch geschrieben. Amazon hilft stets: "Inhaltsstoffe: Wasser, Gerstenmalz, Mais, Zucker, Gerste, konzentrierter Holundersaft, Hopfen, natürliche Aromen." Oh mein Gott. Das soll Bier sein? Der Antrunk gestaltet sich nicht ganz so künstlich wie der Duft, nach Bier schmeckt es aber auch nicht. Mehr wie verdünnter Erdbeersirup. Der Sirup verteilt sich gut im Mund. Zur Erdbeere gesellen sich Himbeere, Kirsche und eine gerade noch angenehme Süße. In einer Blindverkostung könnte dieses sogenannte Bier auch als Fruchtsaft durchgehen. Werde ich auf dem nächsten Kiundergeburtstag ausprobieren. Den Kindern werde ich aber nicht verraten, dass es sich um Bier handelt - Kinder mögen kein Bier. So, bevor ich noch fiesere Gedanken äußere, muss ich die Bewertung vervollständigen. Da der Bier-Index heißt wie er heißt, und hier kein Fruchtsaft getestet wird, muss ich die Bewertung für ein Bier abgeben. Damit fällt sie nicht so gut aus. Wer aber Fruchtsaft mag, für den ist das Getränk bestimmt toll.

Farbe hellrot. Geruch nach Kirschen und/oder Himbeeren.
Antrunk fruchtig nach roten Früchten, auf der Zunge spritzig und moussierend, im Mittelteil rund und cremig im Nachtrunk schön säuerlich.
Wenn man Fruchtbiere mag sehr ordentlich.