Das Kraus Pils ist schön goldgelb im Glas und es riecht schon ein bisschen nach fränkischen Haustrunk.

Leider bleibt es auch bei dem bisschen. Der Hopfen meldet sich nur ganz leicht und müsste für ein Pils hinten raus wesentlich stärker sein. Aber das Bier ist angenehm zu trinken ohne Fehlgeschmack. Vielleicht ist ein Bairisches Pils auch eine eigene Kategorie, die mit einem Jever oder dergleichen nicht konkurrieren muss..

Ein bodenständiges Pils aus Hirschaid jedenfalls, das etwas bescheiden auftritt!

Hellgelb, blank filtriert, mittelporige Schaumkrone – die Optik des Hirschaider Pilses ist schon mal amtlich. In der Nase Treber-Noten und eine ganz leichte Heu-Würzigkeit.

Der Antrunk ist schon eher malzbestimmt am Anfang. Ganz leichte herbe Honignoten, etwas Weißbrotrinde, dann aber sofort ein stramm hopfiger Beiton, der über den Mittelteil bis zum Abgang erhalten bleibt. Der Mittelteil hat noch ein bisschen Bittersüße, der Schluss ist von teils blumiger, teils strenger Herbe bestimmt. Es ist bestimmt falsch, aber müsste ich Hopfensorten nennen, wären es Tettnanger oder Spalter und Herkules.
Das Kraus-Pils hat einen schön langen Nachhall.

Fazit: Nicht nur für ein Frankenpils ist das eine herrlich herber Zeitgenosse. Die Malznoten sind klasse in dieses fast norddeutsche Pils eingebunden. Sehr schön!

Von der Brauerei Kraus im oberfränkischen Hirschaid verkoste ich nun das Edelpils. Das Edelpils mit nur 4,7 % Alkoholgehalt hat eine goldene Farbe, ist glanzfein und wird von einer haltbaren, dichten Schaumhaube bedeckt. Der Geruch ist grasig und leicht metallisch. Der Antrunk ist schlank. Später zeigt sich ein leicht süßlicher Malzkörper, der klar von erfrischenden, säuerlichen Aromen überlagert wird. Die Rezenz ist sehr gut. Die Bitterkeit ist, gerade für ein fränkisches Pils, gut ausreichend. Das ist ein süffiges und erfrischendes Pils. Es wirkt, trotz des etwas knappen Alkoholgehalts, nicht wässrig. Gerne wieder!