Kötzsch Märzen
Brauhaus Radebeul, Radebeul, Dresden, Sachsen, Deutschland
- Typ Untergärig, Festbier/Märzen
- Alkohol 5.5% vol.
- Stammwürze 13.5%
- Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 10-12°C
- Biobier nein
- Hefetrüb
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78% Frühjahrsfrisch von Schluckspecht
Traditionell gibt es im Frühjahr vom Brauhaus Radebeul das Kötzsch Märzen, welches wie das im Herbst erscheinende Festbier über 5,5 % vol. Alkohol verfügt und aus der 1-Liter-Flasche serviert wird. Allerdings fällt die Stammwürze beim Märzen mit 13,5 % vs. 14,5 % etwas geringer aus. Man blickt hier ebenfalls auf ein relativ klares Bernstein - das gilt insbesondere für das erste Glas, denn auch dieses Bier ist traditionell unfiltriert und naturbelassen -, welches allerdings deutlich in einen schönen Kupferton abdriftet. Einziges Manko an der Optik bleibt die zügig schwindende, hellbeige und dichte Schaumkrone, aber immerhin haftet noch etwas Schaum hartnäckig am Glasrand.
Der fruchtig-minzige Duft erinnert stark an andere Biere der Brauerei. Man erfasst Noten von Pfirsich und Birne, dazu gibt es eine süße Mentholnote. Das Malz zeigt sich blumig mit leicht getreidigem Akzent. Spritzig und malzig geht es in den ersten Schluck. Karamellsüße trifft auf eine entspannte, prickelige Fruchtigkeit nach süßem Pfirsich. Danach machen sich auch schon die 22 Bittereinheiten bemerkbar, die einen krautigen Hopfenimpuls mitbringen. Dem durchaus als vollmundig zu bezeichnenden Körper lastet keine Schwere an, sondern vielmehr eine dezent honigsüß und buttrig untermalte Frische mit minzig-fruchtigem Hopfenaroma. Die Säure liegt minimal über dem Normalwert. So ist das Kötzsch Märzen bis hierhin auch kein Langweiler, sondern ein angenehm frisch-süffiges Untergäriges mit malzbetontem Geschmack und der auch von anderen Bieren der Brauerei bekannten Hopfennote. Viel Bitterkeit präsentiert sich im Abgang zwar nicht, aber sie tritt ziemlich knackig auf mit grasigen, harzigen und krautigen Akzenten. Das ist wirklich ein gelungener Abschluss.
Und so schätze ich Märzen auch als nahezu ebenbürtig zum Festbier ein, auch wenn sich gewisse Unterschiede manifestieren. Auch hier ist recht viel Kohlensäure vorhanden, wenn auch etwas weniger als beim Festbier. Die Buttrigkeit steht ein bisschen auf Kriegsfuß mit der leicht säuerlichen, fruchtig-krautigen Frische, aber als Gesamtwerk ist das Märzen eine stimmige und durchaus abwechslungsreiche Spezialität. Das kleine Manko im Körper in Bezug auf Buttrigkeit, Wässrigkeit und Säure kostet die Punktgleichheit mit dem Kötzsch Festbier. Ein leckeres Untergäriges bleibt das ansprechend gehopfte Märzen dennoch. Die Handwerklichkeit kann man problemlos herausschmecken.