Das Steigerwald Pils kommt von der Firma Hike, Marktsteft. Da diese die gleiche Postleitzahl hat wie die Brauerei Kesselring, … na ja, ist klar. Schon vor 30 Jahren haben die Kesselring-Bierfilze (für nicht-Franken: Bierdeckel) den Eindruck von Industrie oder Große weite Welt erwecken wollen, im Gegensatz zu den Dorfbrauerei-Filzen, die immer nur den Zuber mit Brauwerkzeug und dazu dem Familiennamen des Brauereibesitzers in Frakturschrift anzeigten. Das Kesselring-Image sollte dagegen eher wie ein 60er Jahre-Neubau aussehen. Man hat das Brauereisterben überlebt, vielleicht auch durch Strategien wie Hike, Steigerwald und Supermarkt-Sonderangebot.

Das Bier ist im Antrunk eher zahm: Zunächst spritzig-pilsig auf der Zunge, wird es zunächst honigsüß mit leichten Obstnoten, vielleicht Pfirsich, dann aber wässrig. Von Anfang an ist da aber auch ein recht harter Grundton, bei dem ich gar nicht weiß ob er etwa vom harten Wasser oder doch vom Hopfenextrakt kommt. Im Mittelteil kommt noch ein bisschen getreidiger Geschmack dazu, das macht die Mischung wenigstens ein bisschen harmonischer.

Kommentar: Unspannend, wenig aromatische Hopfenherbe. Für Sonderangebotskäufer, die mal kein Oettinger wollen.