Als bekennender Pilstrinker und Freund stark gehopfter Biere ist es für mich nicht einfach, in Frankreich ein trinkbares Bier zu finden - die allermeisten Biere sind zu malzig-süss für meinen Geschmack. Am besten schmecken mir die Billigbiere (früher nannten wir sie Bauarbeiter-Biere). Das 33 Export ist eine gute Wahl, leider in Paris nicht mehr zu bekommen. Zur Not tut's das einfache Kronenbourg (nicht das 1664), aber mehr als eine kleine 0.25l-Flasche darf es nicht sein. Also doch lieber ein Glas Wein...

So dachte ich bislang, doch neulich fand ich in einem Aldi ganz im Süden von Frankreich, unweit der spanischen Grenze, einen 25er Karton Karlsquell blonde 4.2°. Der Name erinnert an tschechische Biere, tatsächlich wird das Karlsquell in einem Vorort von Strasbourg gebraut, und es erinnert mich stark an das französische 33: Nur 4.2% Alkohol, eine ausgewogene Balance von (wenig) Malz und (wenig) Hopfen, frisch und hell, süffig im Antrunk, ohne Süsse, mit einem sauberen Abgang ohne Nachgeschmack. Ein Bier, das in seiner Leichtigkeit zum Auf Ex-trinken verleitet, eigentlich eher ein Durstlöscher.

Für mich eine echte Entdeckung, ein Billigbier, wie es besser nicht sein könnte. Achtung, Karlsquell existiert auch in einer Starkbiervariante (schwarzes Etikett), und in einigen anderen Varianten als Mischgetränk - also genau aufpassen. Die vollständige Bezeichnung ist Karlsquell blonde 4.2°, nur echt mit dem roten Etikett.