Warum müssen die Bayern jetzt auch noch Englisch sabbeln? Nur weil das Bier im Holzfass gereift ist, muss man doch nicht gleich so dick auftragen: "A malt Beverage aged in an Original Caribbean Rum Barrel". Der Capt'n Sparrow würde sich im Grabe umdrehen. "Beverage" heißt übrigens Getränk - ich musste im Lexikon nachschlagen. Wehe, wenn das Bier nicht schmeckt ...

Natürtrüb wurde versprochen und trüb ist es auch. Leider etwas fahl orange-grau trüb. Eine grobporige Schaumkrone ist vorhanden, verschwindet jedoch bald. Es duftet medizinisch-süßlich. Ein guter Rum ist auch eine Medizin. Antrunk sämig-herb. Das Bier breitet sich im Mund aus und ich bin am rätseln, wonach es schmeckt. Ich spüre einen warm-weichen Körper. Von einem holzigen Fassaroma merke ich nichts. Geschmacklich vielleicht eine Mischung aus Bratapfel, Erdbeere, Karamell und Melasse. Das bleibt aber letztendlich der Phantasie des Berufstrinkers , äh Verkosters, überlassen. Der Rum hat ein wenig seine Spuren hinterlassen. Diesen nehme ich als medizinische Note im Hintergrund wahr.

Der hohe Alkoholgehalt des Bieres scheint von der Restpfütze im Rumfass herzurühren. Der Rum geht mit dem Sud eine eigenartige Verbindung ein. Dieses "Getränk" ist weder Bier noch Rum. Geschmacklich leider zu flach für soviel Tamtam.