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Beer like star Hausbrauerei Schwingenheuer Wilder Mann

  • Typ Obergärig, Bock
  • Alkohol 6% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier
  • Dieses Bier ist hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#39214

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Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 1 Bewertung
88% Avatar von Schluckspecht

88% Ohne Extra, aber trotzdem extralecker

Avatar von Schluckspecht

Als ich zuletzt mal wieder den starken Wilder Mann Doppelbock einsacken wollte, musste ich zuhause feststellen, dass ich die zahme Variante erwischt habe - der Doppelbock hatte es aber auch gar nicht im Kühlschrank. Ich war gar nicht erst davon ausgegangen, dass es aktuell (und natürlich saisonal) auch einen normalen Bock als Wilder Mann gibt. Der Namenszusatz "Extra" fehlt bei diesem Exemplar. Und so kommt das mit Gersten- und Weizenmalz gebraute Single-Bock lediglich auf 6,0 % vol. Alkohol. Obergärig wie alle Biere aus der Hausbrauerei Schwingenheuer sollte auch der nach einem Dresdner Stadtteil (Wilder Mann) benannte "schwarze" Bock sein.

Wirklich schwarz ist das Bockbier dann doch nicht, aber als rötliches Kastanienbraun lässt es sich einordnen. Wie alle Biere aus der kleinen Braumanufaktur (800 Liter je Sud) wurde auf Pasteurisierung und Filtrierung verzichtet - und auf irgendwelche Zusätze sowieso. Die Trübung fällt aber noch moderat aus. Das Gleiche gilt für den zügig schwindenden Schaum, der aber zumindest im frischen Zustand mit seiner hellbraunen, cremigen Optik überzeugt. Handwerksbier - ich liebe es!

Für die Nase gibt es viel Karamell, Vanille, Zimt, ein paar Trockenfrüchte und geröstete Nüsse. Das passt wunderbar in die kalte Jahreszeit. Der Einstieg erfolgt schön geschmeidig mit geringer Spundung. Ein Meer aus Malzigkeit breitet sich aus. Nussig-karamellige Trockenfrüchte machen den Anfang. Dazu kommen mit dem Alkohol Eindrücke von alkoholisierten Pralinen - Schokolade und eine dezente Trockenfruchtigkeit (Birne, Apfel) formen einen mächtigen, aber auch sehr weichen und erfrischenden Körper. Der Hopfen spielt derweil frische Kräuternoten nach Minze und Menthol ein. So einen Spagat kriegt kaum ein anderes Bockbier hin - man schmeckt die Handwerklichkeit und den Verzicht auf alles, was die Haltbarkeit verlängert - außer Hopfen natürlich. Wenig Bitterkeit gibt es im minzig-frischen Abgang, aber man vermisst auch nicht mehr. Dezente Röstmalzigkeit schwingt mit, die sich von Brotkruste über dunkle Schokolade bis zu Kaffee steigert, je länger man den nächsten Schluck abwartet. Man muss zu keiner Sekunde befürchten, dass es nach kaltem Kaffee schmeckt. Der Säuregehalt erscheint mir auch relativ niedrig.

Unterm Strich steht ein sehr frischer, erfrischender, süffiger und lebendiger dunkler Bock vor mir, der von leicht rustikalen bis hin zu verspielten Noten ein breites Spektrum bereithält. Das Weizenmalz würde ich so nicht herausschmecken - wenn ich der Angabe also mal glauben mag, dann hat man hier perfekte Arbeit bei der Malzabstimmung geleistet. Die Trockenfruchtnoten werden hier außerdem nicht so sehr vom Alkohol unter Druck gesetzt. Weniger ist manchmal dann doch mehr. So hat es sich letztlich auch für mich gelohnt, die zahmere Variante des Schwingenheuer Bocks zu testen.

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