Das hopfengestopfte, unpasteurisierte, unfiltrierte Pale Ale dieser kleinen Hausbrauerei hört auf den Namen 'Drachenwiese', ist in Bio-Qualität und besitzt eine Gäa-Zertifizierung. Aus Gerstenmalz, Weizenmalz und Hefe resultieren 4,9 % vol. Alkohol, der Hopfen drückt sich wiederum mit 32 IBU aus.

Leicht matt und hefetrüb präsentiert sich das Pale Ale in einem homogenen Aprikosenorange samt hauchdünner Schaumkrone. Der Hefeduft dominiert die Fruchtigkeit deutlich. Leicht estrige Noten suggerieren eine Fruchtigkeit nach Ananas und Banane.

Der frische, feinperlige und durchaus schlanke Antrunk erinnert sofort an ein klassisches Weißbier mit klarem Hefe- und Weizengeschmack. Solche Noten sehe ich in einem Pale Ale allerdings eher ungern. Die estrigen Noten treten leicht in den Hintergrund, wenn das Gerstenmalz hinzuschreitet und eine trockene Malzigkeit einbringt. Der Hopfen wiederum serviert eine trockene, grasig-harzige Bitterkeit, die der bei einem Pale Ale eigentlich erwünschten Fruchtigkeit eindeutig vorausgeht. Der moderat schlanke Körper - allein schon dank der Hefe ist das Mundgefühl nicht zu wässrig - ist daher eher einer von der herben Sorte. Das gilt umso mehr für den Abgang: Der Hopfen tobt sich nun mit kräuterig-harzigen Noten aus, begleitet von einer würzigen Gerstenmalzigkeit. Es stellt sich eine angemessene Süffigkeit ein.

Die Bio Drachenwiese erinnert mich stark an meine eigenen Versuche, ein Pale Ale zu brauen (wobei bei mir kein Weizenmalz zum Einsatz kommt). Leider kommt die Kalthopfung nicht wirklich zum Ausdruck. Statt klarer Fruchtnoten dominiert vielmehr die Bitterkeit und Würzigkeit - im Grunde genommen am Ziel vorbei. Aber auch das kann man mögen...