Für den Kritiker ist es immer dann besonders amüsant, wenn er das Objekt seiner Beurteilung gnadenlos in den Staub treten kann. Dann fließen die fiesen Vergleiche nur so aus den vor höhnendem Spott triefenden Fingern. Man fühlt sich frei, weil man sich in seiner Überzeugung berechtigt sieht, diese grauenhafte Kreation gebührend zu verdammen. Auch beim Lesen sind negative Kritiken meist unterhaltsamer. Vielleicht ist dies eine der unschöneren Seiten beim bewertenden Schreiben, dass dem Negativen so viel Bedeutung zukommt.

Wie einfach wäre es nun also, das „Gulder IQB“ aus Ghana mal so richtig auseinander zu nehmen? Ich werde aber versuchen, zumindest in dieser Bewertung der kritischen Tradition entgegenzuwirken, und es auf den Punkt zu bringen:
Wir haben eine geschmackliche Analyse durchgeführt, aber das einzig Bemerkenswerte ist die Abwesenheit von Bemerkenswertem. Es ist das schlechteste bisher getestete Bier. Es ist...Entschuldigung!...abgefüllte Scheiße. Schluss.

Was soll man dazu sagen. Ein einfaches Lager für den afrikanischen Markt...da sind die Erwartungen nicht besonders hoch.
Es mag schlimmeres geben, aber ein allzu großer Wurf ist es nicht.

Der Antrunk ist hopfig-spritzig mit einer feinen Würze. Der Mittelteil ist hopfig-spritzig und ein ganz bisschen herb. Der Abgang ist fein-herb. Fazit: Ein süffiges Bier, nix besonderes aber gut trinkbar.