Sehr enttäuschend! Im Antrunk schön malzig, aber danach schmeckt der Alkohol, verstärkt durch den hohen Kohlensäureanteil, richtig penetrant. Auch das Hopfenextrakt kommt zu stark durch.

Es ähnelt sehr dem Goldfassl Spezial, ist nur viel penetranter in allem.

Ein unharmonisches und irgendwie künstlich wirkendes Gebräu

Durch die letzten massiven Werbekampagnen weiß es nun schon fast ganz Österreich. Die Ottakringer Brauerei in Wien braut nach Eigendefiniton individuell und charaktervoll und wird nicht müde, dies in Werbespots zu betonen. Meine grundlegenden Zweifel wurden durch den Ottakringer Bock nicht beseitigt, der in beinahe jedem Supermarktsortiment in Wien zu finden ist.

Meine Eindrücke widersprachen der offiziellen Beschreibung. Ich entdeckte statt eines prägnanten Malzaromas eine eher müde, süße Malzanhäufung, die durch den Alkohol viel prägnanter und intensiver transportiert werden müssten. Dafür gefällt mir das Zusammenspiel von grasigen Hopfen leichten Karamellnoten, die sich schön ergänzen. Das kann aber nicht den Eindruck von Industriebier mit Ansätzen von Verwässerung mildern und ich sehne mich nach weitaus komplexeren Böcken. Es ist eben das Dilemma eines Bieres, das per se nicht schlecht und absolut trinkbar ist, dennoch keine Akzente setzen kann. So bleibt ein goldgelber Bock, der in meinem Umkreis beinahe überall zu haben ist und trotz beworbener Individualität nicht über den Durchschnitt ragen kann.

Wenn ein Penner einmal Lust auf einen Bock bekommt, so wette ich dass er dieses Produkt trinkt...mehr will ich dazu nicht sagen