Puh! Neben den dem Reinheitsgebot von 1516 entsprechenden Zutaten ist also auch noch Toleranz mit drin - hier wird einem mal wieder die Political Correctness mit dem Holzhammer eingebläut. Da wird mir schon beinahe schlecht, bevor ich die Flasche überhaupt geöffnet habe. Ist ja schön, daß der Bosnier Omer, der Kroate Vlado und der Serbe Igor sich mittlerweilen so gut vertragen, daß sie sogar Bier miteinander brauen, aber einen Gutmenschen-Bonus kriegen sie von mir nicht, da ja auch grundverschiedene Ideologien wie Franken, Badener und Hamburger/Berliner das auch tun.

Das Bier ist goldorange mit ganz wenig Schaum, aber farblich hübsch anzusehen. Im Geruch fallen zunächst die Zitrusnoten auf, dann riecht es aber irgendwie seltsam blumig-parfümiert. Im Antrunk ist es hopfig, wird aber von etwas schwer Identifizierbarem begleitet, das es irgendwie unrund wirken lässt (vielleicht die eingebraute Toleranz?).

Schlecht ist es nicht, aber auch nicht so ganz meine Richtung. Völkerverständigung mag politisch wertvoll sein, als Geschmacksrichtung im Bier reicht sie zur Sternvergabe aber definitiv nicht.