"Gehaltvolles mit kräftigem Geschmack": Dithmarscher Urbock mit 6,8 % vol. Alkohol aus der 0,33-Liter-Bügelflasche. Leider setzt auch Dithmarscher auf die Unart des eigenen Gebindes mit Relief - so muss die leere Pfandflasche immer den Weg zur Brauerei antreten, sofern sie diesen überhaupt antreten darf.

Ebene jene wird von kupferroten Etiketten verziert. Und so ähnlich sieht auch das Bier im Glas aus - nur etwas dunkler. Kristallklar präsentiert es sich mit sahnig-dichter, hellbeiger Schaumkrone und einem sehr vom Malz getragenen süß-würzigen Duft. Karamell steht im Vordergrund, eine Spur Erdbeere, Himbeere und Kirsche gibt es dazu - allenfalls leicht angetrocknet - sowie Hopfengrasigkeit. Der Duft bemüht sich um Ausgewogenheit und untergräbt den hohen Alkoholgehalt.

Dahingegen steigt der Urbock eher harsch ein: Mit viel Kohlensäure und vergleichsweise schlank. Doch er bleibt sich da zum Glück der Süße treu bei wenig Säure. So wirkt der Antrunk herrlich weich, ehe sich sanft der malzig-frische Geschmack aufbaut. Schon frühzeitig lässt sich eine dezente Hopfengrasigkeit identifizieren, jedoch bleibt die Bitterkeit bockbiertypisch moderat. So haben die aromatischen Karamellmalze im Zusammenspiel mit den fruchtigen Noten (Erdbeere, Himbeere) leichtes Spiel. Diesen weichen, vollmundigen Körper kann man wirklich zu schätzen wissen. Hier entdecke ich auch eine leichte Marzipannote. Der Alkohol spielt sich nicht in den Vordergrund und doch fehlt es nicht an Gewicht und der typischen Bockbiernote. Ausgewogen ist auch die Hopfenbittere im Abgang, die erst im Nachgeschmack ernster wird - aber vorher siegt bereits die Süffigkeit. Das Malz steuert im Abgang feinwürzige Noten bei, die von Zimt über Vanille und nussige Akzente reichen. Final wirkt das Urbock allerdings eben ein wenig trocken.

Der Dithmarscher Urbock steht zu seinem Versprechen: Gehaltvoll und kräftig ist er ohne jeden Zweifel. Sein weicher und durchaus tiefgründiger Charakter gefällt. Für Abwechslung sorgt auch eine leichte Kantigkeit, die Antrunk und Abgang gewissermaßen bereithalten. So ergibt das Ganze ein gelungenes Bild, das zur Region passt. Die im aromatischen Malz versteckten Leitnoten (Marzipan, Kirschen, Erd- und Himbeeren) treffen grundsätzlich meinen Geschmack.

Dithmarscher Brauerei Karl Hintz GmbH & Co. KG: Dithmarscher Urbock.
Ein Bier aus Marne.
Ein im Antrunk malzsüßes Bier mit vollem Körper und einem angenehm herbem Abgang. Die 6,8% stehen einer dezenten Karamellnote angenehm entgegen.

Der Dithmarscher Urbock ist kastanienbraun, klar gefiltert, riecht malzig-süß und ein wenig nach Caramel. Der Antrunk ist süß-malzig aber mit nur einem Hauch von Caramel. Der Körper ist durchaus bockbierwürdig, spich voll bei einer geringen Spundung. Der Nachtrunk bringt noch etwas Herbe mit sich, so dass man von einem stimmigen, malzigen und herben dunklen Bock sprechen kann, läuft.

Ich sitze hier im Wohnzimmer, schaue auf die Ostsee und trinke diesen Urbock. Gibt nix zu meckern.

Leckeres süffiges Bock Bier.Angenehm im Geschmack nicht zu kräftig.Ideal zur Herbstzeit zu geniessen wenn die abende wieder länger werden.