Der Hirschbräu Winter-Festbier
Der Hirschbräu - Privatbrauerei Höß, Sonthofen, Bayern
- Typ Untergärig, Festbier/Märzen
- Alkohol 5.2% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier
- Hefetrüb
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Aktuelle Bierbewertung
76% Süß, süffig und fruchtig von Schluckspecht
Aus dem Allgäu kommt das von Der Hirschbräu mit hellem Gerstenmalz gebraute Winter-Festbier, das nunmehr über 5,6 % vol. Alkohol verfügt. Klar filtriert und in einem kräftigen, hellen Bernstein steht es mitsamt einer spärlichen Schaumkrone vor mir. Winterlich in eisigem Blau kleidet sich die 0,5-Liter-Bügelflasche. Etwas Winterlichkeit kommt beim eher verhaltenen Duft in Form von Orangen, reifer Äpfel und etwas Gewürz auf. Das Malz macht einen brotigen, urig-würzigen Eindruck, doch auch der Hopfen versteckt sich nicht und zeigt sich auf grasige Weise.
Samtig, weich und malzig legt das Festbier los, mit starker Betonung auf Karamell und Honig. Die Süße erscheint sehr hoch, doch überhaupt nicht mastig oder pappig. Der wie immer süß-süffige Märzentypus wird hier direkt erreicht, auch das Mundgefühl passt. Aus dezenter Würze und dominierender Süße entwickeln sich angenehme Fruchtnoten, die in Richtung saftiger Orangen und reifer Äpfel tendieren. Ausgewogen, leicht hopfengrasig und außerordentlich kurz - kleiner Anflug von Bitterorangenmarmelade - endet das Winter-Festbier mit deutlicher Restsüße und Klebrigkeit. Dafür steht es um die Süffigkeit gut, das weiche Bier läuft richtig gut.
Viel Winter kann ich in diesem Festbier nicht entdecken, aber vielleicht schmeckt es mir deshalb so gut. Die Winterbiere von Weltenburger und Hofbräu waren deutlich winterlicher und auch komplexer, aber doch eher schroff und uneinladend in der Würzigkeit. Die süßliche Fruchtigkeit wird beim Höß aus dem Allgäu nie durch Würze unterdrückt und das Mundgefühl fällt so samtmalzig aus, wie ich das bei einem Märzen schätze. Der Alkohol kommt nicht negativ durch. Im Abgang fehlt noch der letzte Biss - den ich dort gern gegen die final aufkommende Säure eintauschen würde. Alles in allem aber ein Bier, dass ich auch gern im Sommer trinken würde...