Cannewitzer Nerchauer Pumpernickel
Klaus Fruchtsäfe & Cannewitzer Biere, Wurzen, Sachsen, Deutschland
- Typ Untergärig, Schwarzbier
- Alkohol 4.9% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist klar und ohne Hefe
- Probier mal sagt ein Benutzer
Bewertet mit 77% von 100% basierend auf 1 Bewertung und 1 Rezension
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77% Spritzig-leichtes & ultrasüffiges Schwarzbier von Schluckspecht

Nerchauer Pumpernickel? Ja, so heißt ein dunkles Bio-Rauchbier des Nerchauer Brauhauses. Das Cannewitzer Nerchauer Pumpernickel gibt es dagegen wohl schon länger und ist damit gewissermaßen das Original, wie es das Etikett verrät. Als feinherb, spritzig, leicht und bekömmlich wird das 4,9 % vol. Alkohol starke Schwarzbier charakterisiert, welches leider auf Hopfenextrakt nicht verzichten möchte.
Ein rötliches, klares Mahagonibraun leuchtet im Glas und zeigt rubinrote Reflexe im Gegenlicht. Darüber gibt es viel beigen, feinporigen und relativ stabilen Schaum. Wirklich schwarz ist das "Schwarzbier" nicht und auch Pumpernickel sieht deutlich anders aus, aber diese Optik kann sich wirklich sehen lassen. Der malzige Duft ist mild und erinnert an frisches Roggenmischbrot aus dem Steinofen. Die röstigen Noten verbinden sich sehr schön mit den süßlicheren, säuerlicheren Akzenten. Die Urigkeit überwiegt in der Nase.
Der Antrunk: Mild, schlicht, wässrig und süffig mit leichten Röst- und Birnennoten. Der schlanke Körper generiert durch eine passend gewählte Süße eine tolle Süffigkeit, während hopfengrasige Impulse eine gewisse Vollmundigkeit andeuten - wobei sich das Pumpernickel wässrige Momente einfach nicht verkneifen kann. Der Malzcharakter verbleibt überwiegend brotig und tief. Herausstechend ist die empfundene Frische (auch dank leicht überdurchschnittlicher Säure), die praktisch den urigen Malznoten widerspricht. Mild und sanft klingt das Dunkle mit röstmalzigen und hopfengrasigen Noten stimmig aus. Insbesondere Noten von Brotkruste halten sich hartnäckig. Die Bitterkeit wirkt final leider minimal seifig, wobei ich durchaus dankbar für diese herbe Note bin. Sie unterstützt die Röstmalzigkeit, die sich nunmehr von Brotkruste in Richtung Kaffee bewegt.
Insgesamt handelt es sich beim Cannewitzer Nerchauer Pumpernickel um ein erfrischend-spritziges, süffiges, feinherbes Dunkelbier mit ausreichend gut wahrnehmbarer Röstigkeit und einem eher leichten, bisweilen wässrigen Charakter. Letzteres wäre dann auch mein größter Kritikpunkt an diesem stimmigen Schwarzbier. Man darf sich von der Optik nicht blenden lassen - denn offenbar kam hier recht wenig Färbermalz zum Einsatz. Geschmacklich kommt die Röstmalzigkeit ansprechend und kräftig durch - nur eben ohne die typische Muffigkeit. Mir schmeckt es! Und wenn ich genauer darüber nachdenke, erinnert es mich an das Krušovice Černé.