Brønhër Hop Clan in the Highmalts (Wee Heavy)
- Typ Obergärig, Scotch Ale
- Alkohol 8.3% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 12°C
- Biobier
- Hefetrüb
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100% Merkwürdiger Name -- Tolles Bier! von dreizack
Aus Spanien kommen die selbsternannten Heavy Metal-Brauer von Brønhër. Soweit ich weiß gibt es die kleine Microbrewery seit 2010 und neben dem Wee Heavy gibt es noch ein Large Lager. Klasse statt Masse, sozusagen.
Eine Klasse für sich ist das spanische Scotch Ale m. E. allemal. Soviel vorab: hier handelt es sich um ein außergewöhnliches und wunderbares Genussbier. Doch das ist fast noch Understatement.
Schon der Anblick des Brønhër Wee Heavy ist edel in jeder Beziehung. Mahagonifarben mit tiefroten Akzenten. On top cremiger, geradezu sahniger Schaum, bräunlich und recht ausgeprägt, lediglich die Haltbarkeit könnte etwas länger sein, aber bei starken schottischen Ales setzt die Natur da eben Grenzen. Der Geruch ist intensiv malzig, aber von der allerangenehmsten Sorte. Nicht zu süß und in keinster Weise aufdringlich. Sondern eher schüchtern. Dazu kommen klare Akzente von Karamell, Toffee, etwas Schokolade sowie Pflaumen, Rosinen und sehr reifen Kirschen. Dahinter liegt eine flüchtige Whiskey-Note, die den alkoholisch-süßlichen Gesamteindruck geradezu perfekt abrundet.
Im Geschmack findet sich dann alle Gerüche wieder. Der Antrunk ist unglaublich soft bei einer sämigen, öligen Textur. Dabei aber schon ausgesprochen malzig und angenehm süß. Sehr schnell gesellt sich ein würzig-feinherbes Hopfenaroma dazu, welches aber (lediglich 21 IBU) nie bitter wird, sondern gezielt weitere Aromen in den Zaubertrank befördert. Karamell und Toffee vermischen sich jetzt mit Vanille- u. Rosinenaromen, die Whiskeynote tritt in der Mitte etwas weiter nach vorne. Manchmal schimmert sogar der Geschmack von weichem braunem Rum durch. Unterschwellig im Hintergrund wirken dunkle, rote Fruchtnuancen und ein nussiger Unterton. Das Ganze ist hochgradig komplex, aber nie undechiffrierbar. Wunderbare Balance und trotz des unterschwellig spürbaren höheren Alkoholgehalts zu jeder Zeit sehr weich und rund. Die Karbonisierung ist zurückgenommen, was schweren schottischen Ales immer gut tut. Auch sollte man sie tendeziell etwas wärmer (> 12° C) genießen. Die geschmackliche Vielfalt begeistert von Schluck zu Schluck mehr. Der krönende Abschluß ist ein scheinbar nicht enden wollender Abgang, der das Aromenfeuerwerk lange präsent hält. Nach dem Schlucken tritt die alkoholische Wärme etwas kräftiger in Erscheinung, jedoch niemals unangenhem.
Fazit: ein Bier, das in seiner Vielschichtigkeit begeistert, wenn nicht sogar euphorisiert. Jeder Schluck ist ein maximaler Hochgenuss. Die Balance aller Aromen ist m.E. perfekt gelungen (man sollte jedoch ein Faible für schwere schottische Ales haben). Rund, weich, edel, tiefgründig. Ein spanisches (!) Scotch Ale, das neue Geschmackswelten eröffnet.