Braumanufaktur Radebeul Schwarze Perle
Braumanufaktur Radebeul, Radebeul, Dresden, Sachsen, Deutschland
- Typ Untergärig, Stout
- Alkohol 4.5% vol.
- Stammwürze 11.5%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
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Ehemals als 'Black Pearl' bekannt, ist die Schwarze Perle das Stout im Sortiment der Braumanufaktur Radebeul - und seltsamerweise untergärig statt üblicherweise obergärig. Also einfach ein Schwarzbier demnach? Nicht ganz,denn neben Gerstenmalz kam auch Hafer zum Einsatz. Genannt werden 4,5 % vol. Alkohol und 11,5 % Stammwürze, also ähnlich wie bei den anderen Sorten. Als Hopfen fungiert hier der Comet, welcher für 42 IBU sorgt. Unfiltriert und unpasteurisiert ist auch dieses Bier. Die Hefetrübung ist trotz des sehr dunklen Bieres gut sichtbar. Die Farbe lässt sich als leicht rötliches Dunkelbraun deuten. Der Name geht aber völlig in Ordnung - es ist fast schwarz. Darüber gibt es eine grobe, sahnige, hellbraune Schaumkrone - reichlich und stabil.
Das Erste, was man riecht, ist überraschenderweise nicht das dunkle Malz, sondern der Hopfen: Es zeigen sich waldfruchtige bis zitronige Fruchtnoten in der Nase. Der Comet-Hopfen wurde hier offenbar auch zur Kalthopfung eingesetzt. Erst danach kommen leichte Röstmalzimpulse auf. Diese sind jedoch so dezent, dass man mit verbundenen Augen auf den ersten Riecher eher ein Pale Ale vermuten würde. Und so geht es auch recht fruchtig (Zitrone und Blaubeere) in den mundfüllenden Antrunk, der sanft mit den röstigen Malznoten spielt. Der Hafer begünstigt hier definitiv das Mundgefühl und so ist dieses Bier trotz etwas zu viel Kohlensäure (für diesen Stil) wunderbar als Stout erkennbar. Die Hefe kommt gänzlich ohne estrige Noten aus. Nach dem fruchtigen Einstieg geht es zunehmend röstmalzig und herb weiter - aus dem sinnbildlichen Pale Ale wird ein Stout mit starken Kaffeenoten. Aber auch der Hopfen legt mit harziger Bittere immer weiter nach. Im Finale kommt dann noch etwas Säure auf. Beim Aufstoßen kommt nochmals der nicht sparsam verwendete Hopfen in den Mittelpunkt.
Aus dem recht geringen Alkoholgehalt zimmert die Schwarze Perle durchaus ein Brett an Aroma und Geschmack. Das Zusammenspiel aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe funktioniert hier wunderbar - trotz des scheinbaren Widerspruches (Hopfenbetonung und Untergärig bei einem Stout) überzeugt mich das Ergebnis. Je länger ich es trinke, desto besser gefällt es mir. Ein wenig hopfig sollte man es allerdings schon mögen. Die Schwarze Perle ist so etwas wie eine milde, zahme Ausgabe eines Black IPA. Die Untergärigkeit merkt man ihm nicht wirklich an, ein ähnliches Resultat kann man auch mit neutraler obergäriger Hefe (US West Coast) erzielen, die ebenso einen sauberen Geschmack generiert. Damit platziert sich die Schwarze Perle als mein Favorit unter den vier Bieren im aktuellen Sortiment.