Brauhaus Radebeul Pale Ale
Brauhaus Radebeul, Radebeul, Dresden, Sachsen, Deutschland
- Typ Obergärig, Pale Ale
- Alkohol 5.6% vol.
- Stammwürze 13.5%
- Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 10°C
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
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88% Tropische Eisbonbons von Schluckspecht
Naturbelassen und unfiltriert ist natürlich auch das hopfenbetonte, offen und warm vergärte Pale Ale, welches 5,6 % vol. Alkohol und 13,5 % Stammwürze bietet und sich damit vom Summer Ale abhebt. Chinook-, Simcoe- und Callista-Hopfen (auf der Internetseite wird noch eine Variante mit Cascade-, Amarillo- und Hüll-Melon-Hopfen erwähnt) sorgen nicht nur für 40 IBU, sondern auch für fruchtige und zitrusartige Aromen. Durch Pale Ale-Malz, Münchner Malz und Carared soll ein voller Körper generiert werden, der die Hopfenbittere ausgleicht.
Der Auftritt im Glas spiegelt ein sehr schönes Pale Ale oder gar IPA wider: Homogen trübes Honig-Bernstein mit sahniger, vergleichsweise fester weißer Schaumkrone. Der Duft erinnert mich spontan an Eisbonbons (verwunderlich, da der Polaris hier nicht dabei ist). Danach kommt Frucht in Gestalt von Pfirsich und Ananas. Weder Malz noch Hefe drücken in der Nase viel Gewicht aus. Es überwiegt die Eisbonbon-Frische und -Süße.
Das Pale Ale legt dann auch süß und samtig los mitsamt zarter Karbonisierung. Der Antrunk passt bestens zum Duft, lenkt die Fruchtnoten aber eindeutig in die kräuterig-zitrusfruchtige Richtung mit Noten von Grapefruit, Limette und Minze. Der frische Körper zeigt sich geschmacksintensiv und hopfenaromatisch. Süße, Säure, Hopfenherbe, hefige Estrigkeit und Malzigkeit finden hier recht stimmig zueinander - ohne das klar wird, welche Note denn hier wirklich den Ton angibt. Das Radebeuler Pale Ale sucht sein Glück demnach auch in der Ausgewogenheit. Eine durchaus kräftige Säure wird von der kräftigen Süße aufgefangen, die Herbe des Hopfens wiederum vom präsenten Malz. Die Bitterkeit hängt dabei eher am Gaumen als am Zungenende, wodurch es keine nachhängende, kratzende Bittere gibt und das Pale Ale harmonisch, zugänglich und süffig ausklingt. Die Fruchtigkeit wird unterdessen immer tropischer mit Anklängen von Ananas, Mandarine und Guave. Das Malz fügt würzige Noten hinzu.
Das Radebeuler Pale Ale hat geschmacklich spannende Geschichten zu erzählen, die von so manchem Pale Ale gehörig abweichen. Es probiert in erster Linie den süßen, ausbalancierten Weg, wird dabei allerdings immer würziger, herber und intensiver. Neben Fruchtigkeit hat der Hopfen auch kräuterige Noten auf Lager. Das sehr schön arrangierte Malz wiederum powert nicht nur mit karamelligen Noten dagegen an, sondern auch mit brotiger Würzigkeit. Da verzeihe ich die bonbonartige Süße. Das Pale Ale kann es schon fast mit einem guten IPA aufnehmen - aber eben nur fast. Der Körper macht durchaus klar, dass hier weniger als 6 % vol. Alkohol anliegen. Letztlich profitiert aber auch die Süffigkeit davon und 40 IBU reichen für einen ausreichenden Hopfenbiss im Finale. Generell bin ich kein Freund von so süßen Pale Ales, aber wenn es so frisch, kräftig und lebendig daher kommt, steigt meine Toleranz. Mit 4,99 € je Liter muss man sich dies aber auch leisten wollen...