Bach's Bulldozer IPA
Braumanufaktur Bach, Neunkirchen, Saarland, Deutschland
- Typ Obergärig, India Pale Ale (IPA)
- Alkohol 6.3% vol.
- Stammwürze 15%
- Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 7-8°C
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
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81% Hab Acht! von Schluckspecht
Ein India Pale Ale einer deutschen Kleinstbrauerei: Kleine Chargen, keine Filtration, keine Pasteurisierung. Das Bach's Bulldozer IPA wurde neben Gerstenmalz (Heidelberger, Cara Hell) ungewöhnlicherweise auch mit Hafermalz gebraut und kommt auf stiltypische 6,3 % vol. Alkohol. Eine charakteristisch starke Hopfung wird versprochen - aus nicht weniger als acht Hopfensorten. Hallertauer Tradition, Tettnanger, Amarillo, Citra, Cascade, Chinook, Centennial und Simcoe bilden die Hopfenauswahl, die teils auch hopfengestopft wurden. Ob das gut geht - viele Hopfen verderben das Bier? Für Bronze bei den World Beer Awards 2020 hatte es zumindest gereicht. Als Food Pairing werden Thai Curry, Burger oder Garnelen empfohlen. Die Genusstemperatur wird mit 7-8 °C nahegelegt.
Ein helleres Bernstein präsentiert sich blickdicht mit moderater, homogener Trübung im Glas, darüber legt sich eine feine, cremige Schaumkrone. Der leicht blumige Duft erinnert mich spontan an Gewürzschrank und frische Kräuter. Dazu kommen tropische Noten in Form von Mango, Grapefruit und Ananas. Aber auch eine leichte Säure heller Früchte wie Stachelbeere ist zu entdecken. Viel markanter und individueller kann ein IPA eigentlich nicht riechen.
Spritzig mit weicher Textur - der Dank gilt hier wohl dem Hafermalz - legt das Bulldozer IPA direkt herb und fruchtig los. Süße gibt es in einem ausreichenden Maße, doch sie wird genau wie auch die Säure nicht überstrapaziert. Zur lässigen Fruchtigkeit gelber Früchte - in erster Linie Mango und Ananas - gesellt sich eine dezente Malzwürze, die ein wenig an Koriander und Piment erinnert. Das Bulldozer bringt eine gut integrierte Säure ein, die es ziemlich erfrischend und lebendig erscheinen lässt. Das Hafermalz stellt dazu eine nicht zu dünne Textur her, während die Kohlensäure gelassen prickelt. Das Gerstenmalz wiederum bemüht sich um Bodenständigkeit und belässt es überwiegend bei getreidigen Noten. Eine grasig-kräuterige, gewiss nicht übertriebene Bittere stellt sich im Abgang ein, der mit wenig Restsüße und dafür mit zunehmender Säure ausklingt. Das passt.
Auch das IPA prägt bei Bach's einen individuellen, spritzigen Eindruck, der durchaus gefällig erscheint. Aber auch wenn die Säure recht gut eingebettet ist, wäre etwas weniger davon eher förderlich - sie überschattet etwas den Abgang. Insgesamt hat es aber defenitiv etwas: Ein erfrischend fruchtiges, lebendiges IPA, das sich sommerlich und spritzig präsentiert mit durchaus individuellen Geschmacksnoten und Aromen. In einer Blindverkostung würde ich mich etwas an Stone Brewing erinnert fühlen - die haben übrigens auch genauso schmerzbefreit mit der grünen Dolde um sich geworfen. Und von denen habe ich schon sehr ähnliche Pale Ales getrunken. Für ein typisches IPA fehlt es dem Bach's Bulldozer allerdings ein wenig an Körperfülle - das cremig texturierte Hafermalz leistet eben nur Schadensbegrenzung. Und als Fortgeschrittener auf dem Gebiet der IPA weiß der harmonisch hopfige Abgang nun wirklich nicht zu schockieren.