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Beer like star Auer Maibock

  • Typ Untergärig, Maibock
  • Alkohol 6.8% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#22118

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Aktuelle Bierbewertung

Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 3 Bewertungen
90% Avatar von Orval
83% Avatar von Felix
81% Avatar von Schöni

90% Rezension zum Auer Maibock

Avatar von Orval

Felix hat recht - könnt ein Belgier sein. Das ist das höchste Kompliment zu dem ich fähig bin.

Bewertet am

81% Edler Maibock!

Avatar von Schöni

Vorweg: Ich finde das Etikettendesign wirklich edel. Silberschwarze bayerische Rauten, und das tolle Wappen plus Auer Geißbock. Das macht echt was her. Dennoch, es geht um den Geschmack. Ich schenke ein. Gute Schaumkrone. Geniale Farbe: Rotbraun. Sieht aus wie ne Cassis-Schorle, tolle Filtration. Die Nase umschmeicheln Gerüche von Pflaume, Trockenobst und sogar Banane, wie es eigentlich typisch für ein Weizen ist. Ein süßlich-malziges Aroma kitzelt meine Nase. Genial. Der Antrunk ist bombastisch: Malzig, fruchtig, süßlich und hopfenaromatisch. Meiner Meinung wurde hier nicht nur ein exklusives Malz sondern sogar ein Aromahopfen verwendet. Evtl. ne Perle? Toller Charakter und ein gut trainierter Körper. Dieses Bier ist wirklich vollmundig, der Nachtrunk ist mild und leicht alkoholaromatisch. Ein wunderbarer Vertreter dieses Typs, wirklich zum Weiterempfehlen!

Bewertet am

83% Rezension zum Auer Maibock

Avatar von Felix

Farbe liegt zwischen Bernstein und beerigem Rot; mit cremiger, voller Blume.

Der Geruch ist sehr würzig, fruchtig und süß mit Hefestich gehalten. Es kommen mir sofort Erinnerungen an belgische Quadrupelbiere. Insgesamt ein voluminöser Duft mit intensiver, fruchtiger Alkoholnote, etwas säuerlich, Aroma von Sauerkirschnektar und geröstetem Brotteig. Mit etwas Fantasie und kräftigem Sog sogar so eine Art Sauerkraut. Interessante und ungewöhnliche Interpretation eines Maibocks.

Im Mund zieht sich die erahnte Linie konsequent und mit heftiger Intensität fort und beginnt auf der Stelle sich zu entwickeln. Zum kräftig fruchtigen Alkohol - der betörend irgendwo zwischen Erdbeerlikör, Himbeerbonbon und Kirschgeist verweilt - kommt eine betäubende, vielschichtige Süße hinzu. Ein kurzer Impuls von Toffeearoma durchzieht die Aromatik und macht das Bier butterweich. Noten von Himbeerdrops und angebranntem Zucker kommen hinzu. Das Bier beginnt sogleich sich zu verformen, in sich zu verdrehen und zu bewegen.
Und schon hier zeigen sich erste bittere Hopfenklänge.

Der Körper des Bocks ist ziemlich geschmeidig und weich, wie man es von gut gemachten Böcken kennt. Schön, dass das Bier nicht in die Belanglosigkeit abschweift. Zu dieser sehr ausgewogenen, feingliederigen Textur passt nur leider der heftige Alkohol weniger. Das Bier ist wirklich stark alkoholisch, für 6,8%ABV deutlich, sodass ich nach wie vor den Vergleich zum Belgian Strong mit guten 8-10%ABV ziehen könnte.
Erst noch erstaunlich schwer, entwickelt sich das Bier rasch in eine süffige Richtung. Vielleicht etwas erschreckend, wie gezielt hier der Alkohol wirkt.

Der Abgang des Bieres ist trotz fruchtig-alkoholischer Betonung doch auch klar von der Hopfung gezeichnet. Nach dem Toffee-Impuls des Einstieg kommt hier nun ein Sinneswechsel in Richtung bittersüßen, öligen Hopfens. Etwas grasig, etwas blumig, in erster Linie herb und gaumenfüllend und nicht verklärt!

Der Auer Maibock ist eine wirkliche Überraschung, denn mit so einer Art Bock habe ich gar nicht gerechnet.
Ich sehe das Bier als eine untergärige Hommage an die belgischen Quadrupel-Ales. Aromatisch wie auch körperlich kommt es diesen verblüffend nahe. Das Bier ist im Grundgedanken geprägt von tieffruchtigen Aromen, von Erdbeere und Sauerkirsche, immer schwankend zwischen Bonbon und Spirituose, gewoben in höchst alkoholische Gewänder, dass feine Geister und Liköre daraus werden. Der Duft ist dadurch bombastisch und einnehmend. Eine hefige Subnote gibt dem Bier darüberhinaus tiefe Fülle.
Im Mund zeichnet es sich dann dadurch aus, dass es die Einseitigkeit vieler Stilgenossen klar überwindet. Während es im Antrunk mit betörender Himbeerbonbonsäure und Karamell- oder Toffeesüße den Mundraum zum Träumen bringt, weckt es den Genießer im Abgang sofort wieder auf: mit einer heftigen Hopfenbittere.
Der Auer Maibock ist dadurch ein vielgestaltiges, sich wandelndes Bier.
Es zeichnet sich darüberhinaus durch einen ziemlich deutlichen Alkohol aus, der mir für 6,8%ABV ungewöhnlich mächtig vorkommt. Nach kurzer Zeit wird zwar klar, dass er recht bekömmlich ist, zuerst aber erschlägt er mit ungehaltener Wucht. Dieses Bier wird im Laufe der Zeit immer geschmeidiger und schöner.
Der Auer Maibock ist überhaupt kein gewöhnlicher Bock dieser Art. Er fällt durch eine abgefahrene Aromatik, zugleich aber auch durch eine ungewöhnlich alkoholische Betonung auf. Und doch gefällt er mir ziemlich gut. Erst erscheint das Bier zu gewaltig, zu ungehalten, doch mit etwas Luft zum Atmen glättet es sich selbst durchaus. Die verrückte Fruchtaromatik und die Gestaltung von Toffeesüße bis zu Hopfenherbe darin ist wirklich bemerkenswert und eine spannende Wandlung.
Ein sehr leckerer, vielleicht etwas überdimensionierter Bock von intensiver Art, der meiner Ansicht nach aber genau das richtige Maß an Innovation mitbringt, um noch auf feinem Wege etwas ganz Außergewöhnliches darzustellen. Hier hat das Extreme noch wunderbar die Kurve gekriegt.

Bewertet am