AMPELMANN German Pale Ale
Klosterbrauerei Neuzelle, Neuzelle, Brandenburg
- Typ Obergärig, Pale Ale
- Alkohol 6.2% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist klar und ohne Hefe
- Probier mal sagt kein Benutzer
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70% Durchaus leckere Stilverfehlung von Schluckspecht
Für die AMPELMANN GmbH (mit Sitz in Berlin) braut die Neuzeller Klosterbrauerei ein German Pale Ale mit ordentlichen 6,2 % vol. Alkohol, was schon eher das Revier der IPA ist. Irritierend ist die Farbwahl: Roter Ampelmann auf grünem Hintergrund. Beim Stout ist es genau umgekehrt.
Ziemlich klar und blank mit kaum sichtbaren Trübstoffen steht das Obergärige im Glas. Und ja, die Hefe steht auch gar nicht erst in der Zutatenliste. Filtrierte Pale Ale sind doch eher eine Ausnahme, dafür allerdings wurde es nicht restlos blank filtriert. Die Farbe (honigfarbener Bernsteinton mit Farbnuancen in Kupfer-Orange) und die Schaumkrone (altweiß, sahnig-feinporig) können sich jedoch sehen lassen. "Pale" im Sinne von blass ist es nicht annähernd - auch nicht im historischen Kontext, den es ja hier sowieso nicht gibt. Optisch also eher ein Amber Ale, aber lassen wir das...
Der Geruch liefert überraschenderweise in erster Linie Röstmalzimpulse (Kaffee und dunkle Schokolade) mit etwas Karamell und Biskuit. Also doch ein Amber Ale, wie es die Optik schon angedeutet hat? Bis auf eine dezente Bittere kommt vom Hopfen nichts - nicht der Hauch einer Fruchtigkeit. Sollte man etwas Fruchtigkeit finden (Birne eventuell), würde ich diese eher auf die Hefe zurückschließen. Eine stiltypische, gar fordernde Kalthopfung hat hier aber mit Sicherheit nicht stattgefunden. Daher lege ich mal besser den Maßstab an, dass es sich hier um ein Amber Ale handelt.
Mit Honig-Karamell-Süße, leichter Nussigkeit und Röstigkeit sowie einer weichen Textur steigt das German Pale Ale ein. Die "fruchtig sommerliche Geschmacksnote" laut Brauerei-Homepage finde ich keineswegs. Dieses Pale Ale ist eher auf der süßen, biskuitartigen Seite unterwegs. Dazu kommt allerdings so langsam eine feine Spritzigkeit auf, die ein ganz klein wenig an Holunderblüten erinnert. Das hat was, das wirkt elegant. Der Körper schafft so auch den Spagat aus Leichtigkeit und Vollmundigkeit, zumal das Malz relativ breit aufgebaut ist. Vom Hopfen kommt auch jetzt noch nicht viel: Etwas Grasigkeit mit sehr wenig Bittere, that's it. So formt sich anschließend auch nur ein relativ flacher Abgang mit reichlich Restsüße und einer leicht röstigen Note.
Qualitativ gut, aber meilenweit von einem Pale Ale oder gar IPA (aka German Pale Ale, wenn es auf rein deutsche Zutaten vertraut) entfernt. Die cleane Seele der Biere aus Neuzelle bleibt auch bei dieser Brauleistung klar erkennbar, jedoch damit einhergehend auch die feinen Mängel und die letztlich fehlende Konsequenz. Das gibt dann am Ende doch noch Punktabzug, obwohl das German Pale Ale ein recht ordentliches Amber Ale abbildet. Und als Amber Ale bewerte ich es im weitesten Sinne auch. Als Pale Ale fällt es durch.