Relativ unbemerkt von der Berliner Öffentlichkeit brachte die Bürgerbräu Brauerei Anfang des Jahres 2008 das erste Berliner Biobier Pilsener Brauart heraus. Auch im Frühling dieses Jahres ist es noch nicht weitläufig erhältlich, was sich aber hoffentlich demnächst ändert.

Dabei verspricht der Geruch zunächst nicht allzu viel Gutes. Neben den bestimmenden, frischen Hopfennoten zeigt sich eine dumpfe Note von Malz und Hefe, die etwas faulig wirkt. Auch im Einstieg bleibt diese Note erhalten, hinzu kommt etwas Salzgeschmack. Ansonsten balanciert der Körper die klassische Bitterkeit eines Pilsners mit interessanten Malznoten – ungewöhnlich, aber nicht schlecht. Der Abgang ist typisch bitterbetont.

Insgesamt ist das „1. Berliner Bio-Pils“ ein gelungenes Produkt mit wenigen Schwächen. Es schmeckt „bunter“ als andere Pilsener aus Berlin und dürfte zum Beispiel zu einer deftigen Roulade gut passen.

Dieses Bio Pils ist ein sehr würzig-bitteres Bier. Der Einstieg wirkt kräftig aber kantig. Im Abgang bleibt die bittere Note lange erhalten und sorgt für eine nicht allzu fröhliche Süffigkeit. Auffällig hier ist, dass bereits nach kurzer Zeit fast die gesamte Kohlensäure entwichen ist und sich so der Eindruck eines abgestandenen Bieres einstellt. Das ist Schade, denn den Gedanke nach einem ökologisch reinen Bier kann ich nur unterstützen. Doch leider steht zwischen Ideologie und Wirklichkeit eine etwas allzu bittere Hopfensorte.

Gehört, finde ich, zum Besten was in Berlin so gebraut wird. Leider wohl vom Aussterben bedroht, da die Bürgerbräu Brauerei von Dr. Oetker geschluckt wurde und das Bio-Pils unter neuer Regie wohl nicht weiter gebraut wird. Wäre sehr schade.

Zu diesem Bier kann ich nicht viel sagen. Das einzige was mir besonders aufgefallen ist, war ein undefinierbarer Nachgeschmack. Wobei ich dazu sagen muß er keineswegs unangenehm war.