Ein kastanienfarbenes Bier strömt in mein Glas. Es bildet sich eine ordentliche Schaumkrone die recht langlebig ist.

Der Antrunk ist mild und malzig-süß begleitet von einem Hauch Karamell. Dann kommen leichte Röstaromen hinzu und es wird eine Spur bitterer. Es bleibt jedoch eher mild. Auch der Abgang ist eher mild mit leichten Röstaromen und einer ganz leichten Bitterkeit.

Alles in allem ein ganz ordentliches eher mildes Dunkel. Um bei mir weiter Vorne mitzumischen ist es leider ein bisschen zu mild.

Ich kann nicht anders: Ich muss das Rücketikett loben. Kein Fantasie- und Marketing-Geschwurbel, sondern Tatsachen, und zwar schöne: Gerste größtenteils aus Familienanbau, gemalzt in Lohnmalzung, Hopfendirektbezug vom Erzeuger aus Tettnang. Das Röstmalz ist in der Inhaltsliste einzeln aufgeführt. Da kein Farbebier (Malzextrakt) aufgeführt ist, ist wohl auch keins drin. Solche Infos lese ich gerne.

Schaum: weiß, mittelporig, halbwegs stabil
Farbe: , hefetrüb
Geruch: etwas Karamell, etwas Säure

Geschmack:
Der Antrunk ist tatsächlich schön röstbitter-malzig. Schwarzbrot und Bitterschokolade, aber nicht übertrieben.
Körper: mittel
Rezenz: mittel; feinperlig – passt sehr gut zum Bierstil
Nachtrunk: Da ist eine schöne, leichte Blumigkeit vom Tettnanger.

Kommentar: Das passt! Ein süffiges Dunkles, das einem auch im Sommer nicht zu schwer ist, weil es schöne, leichte herbe Noten hat.

So richtig dunkel ist das Dunkle nicht, eher dunkelrot. Man kann fast durchs Glas hindurchgucken. Duft spritzig frisch mit deutlichen Röstaromen. Fast schon etwas stichig. Der Duft setzt sich nahtlos im Antrunk fort. Die malzige Röstnote verteilt sich gut im Mund, vollmundig. Das Bier wirkt mild. Glücklicherweise hatte ich es nicht im Kühlschrank liegen. So kommen die Röstnoten gut zur Geltung.

Das Bier ist mir insgesamt zu sehr malzbetont. Es fehlt ein Geschmack neben dem Malz, welches sehr dominant daher kommt.

Der Antrunk ist etwas hopfig-spritzig und malzig-weich. Der Mittelteil ist ähnlich wie der Antrunk nur spritziger. Der Abgang ist malzig-weich mit einer ganz feinen Röstmalz-Note. Fazit: Süffiges Bier, geht echt gut runter aber an Geschmack fehlt es ein bisschen - das Bier könnte geschmacksintensiver sein!

Auf dem Etikett wird sehr genau beschrieben wo die regionalen Zutaten herkommen. Diese Offenheit gefällt mir.

Das Dunkle hat eine Farbe wie Bernstein mit leichter Trübung. Kein Geruch feststellbar. Der Antrunk beginnt sehr schlank und relativ ruhig. Es folgt wenig dunkelmalziger Geschmack, eher in die wässrige Richtung mit leicht säuerlichem Nachtrunk, dafür ohne Hopfen.

Das tut mir leid für die Brauerei, es ist vielleicht eher ein Dunkles, das man im Sommer gut trinken kann. Nochmal verkosten.