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Beer like star Waldhaus Red Pale Ale

  • Typ Obergärig, Red Ale
  • Alkohol
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#20447

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Basierend auf 1 Bewertung von Dirk
83% Avatar von Dirk
78% Avatar von Felix

83% Rezension zum Waldhaus Red Pale Ale

Avatar von Dirk

Waldhaus sorgt einmal mehr für Kategorisierungsquerelen. Haben wir hier nun ein Red Ale oder ein Pale Ale vor uns? Mit sieben Umdrehungen könnte es in beiden Kategorien auch fast schon als Imperial zählen. Mit dem Hinweis auf der Flasche, der Stil stamme aus Irland dann aber wohl besser mit der Abkürzung IRPA als IRA...

Das Bier hat tatsächlich einen deutlichen Rotstich, allerdings nichts, was es bei (Imperial) Pale Ales nicht auch gäbe. Es ist klar und wirkt ein wenig wie ein ins Bräunliche tendierender Rosé.
Die Nase ist vom Malz dominiert, mit dichten, süßen Aromen. Es verbindet sich Keks, Karamell und Honig mit tropischen Steinfrüchten. Interessanterweise werden diese sehr weichen, runden Aromen von einer gewissen Trockenheit und etwas Weinsäure kontrastiert.
Im Einstieg wird von den malzigen Süßnoten dominiert, welche man auch schon im Geruch fand. Die Früchte zeigen sich allerdings deutlich verhaltener.
Der Körper ist sehr rund, weich und füllig, der Alkohol verschwindet quasi in der Vollmundigkeit. Eine geringe, aber bissige Kohlensäure fällt auf, die einen kleinen Kontrapunkt setzt.
Der Abgang ist dann deutlich trocken und ein wenig holzig, schöne Röstnoten arbeiten sich an der Bitterkeit hervor und gehen in Richtung Kandis und Kakao, eine leichte Wärme breitet sich aus.

Dieser erste Versuch von Waldhaus, ungewöhnliche Bierstile auf dem deutschen Markt zu probieren, geht meiner Meinung nach auf. Zwar ist das RPA oder wie immer man es auch nennt zunächst deutlich limitiert (laut Website ca. 50 Kästen), mit etwas über 1 Euro pro Flasche aber ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis.

Bewertet am

78% Rezension zum Waldhaus Red Pale Ale

Avatar von Felix

Eher helles Rot und nicht hefetrüb.

Der Geruch ist fruchtig und äußerst esterig, zeigt Malz, etwas Weingummi, Eisbonbon, leichte Hefenoten und Hopfen. Das Bier ist schwer zu klassifizieren, riecht aber erstmal einladend und rund mit ausgeprägter Süße auf Malz- und Hefebasis, zugleich aber auch subtil kräuterig, esterig und fruchtig-trocken. Ein schöner, vor allem ausgewogener Geruch ohne größere Höhepunkte, der schwer auseinanderzunehmen ist, weil alle Bestandteile des Bieres gleichermaßen intensiv ihre Aromen präsentieren.

Der Geschmack gibt eine schwere Malzsüße her. Die Malze sind enorm stark ausgebaut, zeigen ganz verschiedene Ausprägungen. Sie sind einerseits schwer süß und schon leicht klebrig mit sirupigen Noten, dann wieder fruchtig und in der Tat weiterhin esterig und kräuterig. Das Bier schmeckt nach Traubenzucker, ist aber trotzdem bitter und trocken. Man merkt ihm seine deutsche Herkunft vollkommen an. Für mich ist das definitiv kein irisches Red Ale, sondern eine deutsche Konstruktion.

Der Körper ist einerseits alkoholisch und süß, dabei aber nicht stechend, sondern eher ein bisschen bitter. Andererseits ist er durch die Fruchtsüße auch angenehm unkompliziert. So scheint es zumindest. In Wirklichkeit hat man es hier mit einem recht schweren Bier zu tun, das gut mit so manchen Böcken mithalten kann, nur sein Gewicht hinter Traubenzuckernoten verstecken will. Es tänzelt geradezu leichtfüßig für dieses Gewicht.
Die Kohlensäure ist gut.

Der Abgang ist honiglich-süß und zugleich auch hopfig-herb geworden. Ein schöner Kontrast, der von strohigen Malzimpulsen und nussiger, öliger Textur untermalt wird. Ein sehr voller und dichter Abgang.

Das RPA (sinnloser Name) von Waldhaus ist ein wirklich leckeres Bier, das es schafft, etwas ganz Neues zu erfinden, was meiner Ansicht nach vor allem dem Polaris geschuldet ist, der hier hervorragend zu Tage tritt. Das Bier ist gut balanciert und hält sich selbst die Waage zwischen Süße, Bittere und Alkohol. Es ist grundsätzlich ziemlich schwer, aber nicht schwierig zu trinken. Die Orientierung am irischen Red Ale-Stil ist merklich, aber im Ganzen wirkt es doch recht deutsch.
Ich finde wirklich klasse, wie es dieses Bier schafft, ganz ungewohnte Wege zu gehen. Es verbindet schweren Bockcharakter mit fruchtiger Alearomatik, dichte, ölige Textur mit leichten und unkomplizierten Noten und einen sehr süßen, sirupigen, alkoholischen und esterigen Tenor mit bitterer Hopfung. Und all das funktioniert wirklich. Ich habe bislang kein Bier getrunken, das irgendwie mit diesem hier zu vergleichen wäre, ich muss auch gestehen, es nimmt mir das Vokabular, ist ehrlich schwer zu beschreiben, weil es so Ungewohntes kombiniert. Und weil es eben auch so stillos wandert, macht es einem auch die Aufgabe nicht leicht, es einzuschätzen. Ich würde mich hier einfach auf meine geschmackliche Intuition verlassen und sagen: Dieses Bier ist wirklich lecker und den Kauf wert, verändert aber trotz Innovation die Welt der Biere nur geringfügig.
Der Einstieg ist unheimlich dicht und füllig mit enorm viel Malz, Trockenfrüchte kommen hier durch, irgendein Sirup, kräuterige Esternoten und öliger Zucker mit leichtem Stroh. Bis in den Abgang hinein hält sich eine nussige Brotigkeit, die hier und da mit Alkoholnoten verschwimmt, wie eine Art Sauerteig. Zum Schluss kommt dann der herbe Hopfen endgültig durch und zeigt nicht aufgesetzte, sehr ausführliche und angenehme Bitternoten.
Ich persönlich liebe die Aromatik des Polaris sehr und kann deshalb einiges mit diesem Sud anfangen.
Stilistisch kann ich dazu nichts sagen, aber rein geschmacklich: Ein stimmiges, starkes Ale mit subtiler und doch energischer Aromatik, die mir sehr zusagt.

Bewertet am