Deutsche Biertrinker sind oft verwirrt, dass ein „kühles Blondes“ in den Beneluxländern schon locker 6 Umdrehungen auf die Waage bringt. Außerdem sieht es meist eher wie ein Hefeweizen aus…und trotzdem eignet es sich für den frischen Genuss, zumindest dieses hier.

Das Wagenings Blond ist diffus bis milchig und tatsächlich blond (mit einem brünetten Kern). Es duftet nach grünen Bananen, Pfirsich und Zitrusfrüchten, begleitet von Kandissüße und etwas Torf.

Diese Noten werden im Einstieg von einer aufkommenden Schärfe unterstützt, die in Richtung Koriander geht. Entsprechend seifig ist der Charakter, aber auch sehr weich. Dem wird durch recht viel Kohlensäure entgegen gewirkt. Am Gaumen schlägt die Schärfe dann voll zu, erdige Noten verleihen dem Abgang mehr Tiefe, auch wenn die Säure im Nachklang etwas zu sehr dominiert, nachdem sie fast durchweg von der mitschwindgenden, bananigen Süße gut kontrastiert wurde.

Allzu viel Wagenings Blond sollte man sich, gerade an heißen Tagen, wohl nicht genehmigen…auch wenn man es ob des frischen Geschmacks vielleicht gern täte.

Optisch präsentiert sich eine milchige, diffus-trübe Flüssigkeit, die an Senfwasser erinnert. Der erste Schluck ließ mich folgende Worte notieren: Ekel, Chemie, Seife. Es schmeckt wie Gummi, Fahrradreifen, Pflaster. Im Abgang bleibt der vornehme Geschmack von Batteriesäure auf dem Gaumen haften. Dies Bier muss für einen Karadzic, Stalin oder die Bewohner des Hochsicherheitstraktes gebraut worden sein. Ein Bier, nach dessen Verzehr man mit Kloake nachspült, um den Geschmack zu vergessen.