Dieses Bier hat mich gleich nach dem ersten Schluck als Freund gewonnen. Also überlegte ich mir eine schöne Überschrift. Da es sich um ein makedonisches Produkt handelt, will ich ihm den Beinamen des wohl berühmtesten Makedonen aller Zeiten geben, nicht etwa weil Alexander über jeglichen Zweifel erhaben ist, sondern weil ich mir einen ähnlichen Bekanntheitsgrad für dieses Bier wünsche. Es riecht nach Malzbonbon, Malz bestimmt auch den Antrunk recht stark. Der Abgang, man verzeihe mir den weiteren historischen Vergleich, ist durchschlagend und überraschend wie die schiefe Schlachtordnung, für die der antike Feldherr u.a. steht. Herrliche Röstmalzsalven prasseln auf die willigen Geschmacksnerven ein, dass es eine wahre Freude ist. Der Nachgeschmack ist sehr angenehm. Mir gefällt gut am Körper, wie er diesen Übergang von malziger Candy-Süße zu leicht salzig herber Röstmalzaromatik schafft. Das Bier wirkt geschmacklich dadurch sehr originell und auch harmonisch. Hopfenmomente könnten allerdings deutlich werden und ich hätte lieber noch ein volleres Mundgefühl. Das Bier ist rot wie ein guter Brandy, Schaumbildung findet nur sehr kurz statt. Es ist sehr süffig. Die Bitterkeit fällt eher hintergründig aus. Es ist ungewöhnlich viel Kohlensäure vorhanden.

Fazit: Der Siegeszug der griechischen Biere geht weiter. Nach dem wunderbaren Fresh Chios Beer überzeugt mich nun das richtig gute Vergina Red. So langsam sollte ich ernsthaft über eine Bierreise dorthin nachdenken. Nicht nur die beiden genannten Biere zeugen von einer lohnenswerten Idee in dieser Hinsicht!