11 Umdrehungen? Das vor mir stehende Ter Dolen Donker verfügt über 7,1 % vol. Alkohol (61 kcal/100 ml). Und dabei fehlt es nicht an Zucker in der Zutatenliste. Bereits nach Wasser und Gerstenmalz kommt Brauner Zucker und Karamell, Hopfen und Hefe schließen die Liste ab. Nach einem lauten Knall geht es von der 330 ml-Vichy-Flasche ins Glas, wo sich ein schickes Schwarzrot mit bräunlicher Schaumkrone zeigt - optisch durchaus etwas Besonderes. Der trockene, aber süßfruchtige Duft erinnert an Kirsche, Pflaume, Zimt, Mandel, Lakritze und Kaffee. Trotz des vorhandenen Zuckers erahnt man bereits den Alkohol.

Den wirren Antrunk kann ich noch nicht so richtig einsortieren: Dort die trockene Röstmalzigkeit, auf der andere Seite eine karamellige Süße. Leider schmeckt man die Fruchtigkeit längst nicht so gut raus wie man sie gerochen hat, die saftige Kirsche muss man schon suchen. So süß wie erwartet, fällt das Donker ebenfalls nicht aus. So erinnert mich der Einstieg an Dry Stout, wenn man mal leicht estrigen Hefegeschmack absieht. Nach einigen Schlücken kann sich der diffuse Antrunk etwas besser einsortieren, aber die kräftige Röstmalznote bleibt. Diese prägt auch den recht alkoholischen Körper, der mich geschmacklich an Kirsche und Mandel erinnert. Komplett uninteressant ist das Ter Dolen Donker nicht, aber es eröffnet sich nicht sofort. Mit grasig-harziger Hopfenbittere und gut gerösteten Kaffeebohnen endet das dunkle Abteibier ziemlich trocken und robust. Was mir am Ter Dolen Donker auch nach einiger Zeit nicht gefällt, ist der Eindruck von Süßstoff. Zur Bittere fehlt eben eine samtige Süße. Finde ich es lecker? - Nein, leider nicht. Aber der dunkle Belgier ist dafür durchaus ein wenig komplex...

Das Donker ist wirklich sehr donker, etwa wie ein Porter. Der Duft ist süß und sehr röstmalzig. Die Krone ist feinporig, aber nicht sehr stabil. Der Antrunk ist unerwartet süß, ob Zucker in der Zutatenliste steht, kann ich nicht herausfinden. Die 11 Umdrehungen wärmen von innen, das ist wohl auch der Grund dafüur, dass das Bier zimmerwarm angeboten wird. Mir definitiv zu süß.
Prädikat: nicht für jeden was