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Beer like star Stillwater / Evil Twin / Stone The Perfect Crime

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#9663

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Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 1 Bewertung
75% Avatar von Felix

75% Rezension zum Stillwater / Evil Twin / Stone The Perfect Crime

Avatar von Felix

Das "perfekte Verbrechen" ist im Rahmen einer Kollaboration von Stillwater, Evil Twin und Stone entstanden. Es handelt sich stilistisch hierbei um ein Saisonbier, das allerdings als Dunkles ausgelegt ist. So gesehen hat man es also mit einer (amerikanischen) Interpretation eines klassisch belgischen Bierstils zu tun.
Im Glas zeigt sich das Perfect Crime fast undurchdringlich dunkel mit nur dezentem Braunschimmer am unteren Glasrand.
Der Geruch steigt in einer irrwitzigen Kombination auf. Er ist sowohl unheimlich frisch-sauer wie auch regelrecht deftig-herb. In erster Linie lässt sich ein geradliniger Hopfen erkennen, gemeinsam mit süßem Malz, das allerdings nicht röstig ist, außerdem etwas Karamell und eine starke und interessante Note nach Honigmelone. Das Bier strahlt eine reife Süße aus, neben der die säuerliche Frische und die deftige Würze kontrastierend wirken.
Im Antrunk kommt der belgische Charakter des Bieres endgültig hervor. Die Säure zeigt sich als überdeutlich, sodass das Ale durchaus schon in Richtung Lambic wandert, hinzukommt nun der erwartete und im Geruch noch keinesfalls auffällige Rauch, der merklich aber doch weich auftritt. Diese Verbindung empfinde ich als höchst ungewöhnlich und spannend, aber auch recht konträr. Säure und Rauch, das ist wohl eher etwas für Spezialisten. Außerdem wird auch die Hopfennote deutlicher, das Malz geht weitestgehend zurück. Eine leichte Frucht ist auch dabei, Zitronenfrische, etwas spitz, wurde hier vermehrt mit Nelson Sauvin gearbeitet? Die Säure führt scheinbar in die Irre. Letztlich kommen noch Noten von Orangenschale und eine Zitrusbitterkeit dazu und runden das Erlebnis klassisch belgisch ab.
Der Körper ist recht weich, die Kohlensäure ist aber trotzdem deutlich, das Bier kribbelt schon erstaunlich stark, was die Säure wunderbar untermalt, den Rauch zwar nicht behindert, aber doch irgendwie "besonders" macht. Auch die Frische der Melone kommt hier von der Textur gut rüber. Interessant und schön finde ich, dass das Bier sowohl voll ist, als auch leicht, allein von der Aromatik und dem Mundgefühl würde man nicht darauf kommen, dass es sich dabei um ein derartig dunkles Bier handelt.
Der Abgang ist dann leider weniger harmonisch. Die Säure bleibt zurück und heftet sich an die Wangeninnenseiten, die Bitterkeit des nun doch schon recht deutlichen Hopfens kommt auch noch einmal verstärkt hervor, verändert aber aromatisch nichts mehr, entwickelt sich auch keinesfalls übermäßig, sondern hält eine sehr angenehme Bittere. Einzig herb und sauer klingt es dann langsam aus, kribbelt noch hier und da mal etwas, hält aber geschmacklich nicht mehr sonderlich viel bereit. Von Fehlnoten oder sonstigen Unstimmigkeiten lässt sich hier aber auch keinesfalls sprechen.
Insgesamt handelt es sich bei diesem Kollaborationgebräu um ein wirklich schönes, vor allem aber sehr eigenwilliges und einzigartiges Bier. Es ist deutlich als belgisches Saison zu erkennen, aber stilistisch dann doch stark abgewandelt und zeigt sich von äußerst innovativer Seite. Die Verbindung von Zitrusbittere, Melonenfrische und sehr trockenem Rauch ist wirklich ungewöhnlich und vielleicht nicht für jeden etwas, war für mich aber eine interessante Abwechslung zu den klassischen Rauchbieren bzw. Lambics. Toll ist vor allem auch der Geruch, der ein breites Spektrum an unterschiedlichen Noten bereithält, im Mund werden diese Aromen dann aufgelöst und separiert als starke Gegensätze einander gegenübergestellt. Leider ist mir der Körper doch noch etwas zu spitz geraten - wobei er dennoch wunderbar Fülle mitbringt - und der Abgang ist leider auch ein wenig zu dünn geworden, hält dafür aber eine tolle Leichtigkeit bereit. Ich bin nicht ganz sicher, was dieses Projekt genau werden sollte, lecker ist es auf jeden Fall und wirklich Fehler kann ich nicht finden, doch irgendwie scheint es nicht wirklich eine Linie zu verfolgen. Diese "aromatische Unsicherheit" ist das einzige, was mir nicht ganz gefällt, alles andere ist trotz dem angenehm gebraut.
Schönes Bier!

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