Schwarzer Kaiser Hefeweizen Dunkel
Brauerei Kaiserhof, Kronach, Bayern
- Typ Obergärig, Dunkles Weizen
- Alkohol 5.3% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier
- Hefetrüb
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65% Rezension zum Schwarzer Kaiser Hefeweizen Dunkel von Felix
Wirklich schönes, sehr dunkles Bier. Eigentlich ist es rötlich, aus der Ferne könnte man auch ein Schwarzes annehmen. Nicht zu starke, sehr ausgewogene Perlage.
Im Geruch zeigt es nicht ganz gewöhnliche, interessante Noten. Eine sehr weiche, milde Bananennote vermengt sich mit Zartbitterschokolade, Weizenmalz und grünem Apfel. Röstnoten sind klar erkennbar, aber sehr sanft. Das Bier ist damit äußerst weich und doch kernig und zartherb. Ein gelungener, ausgewogener Duft mit zarter Idee von Stoutbieren.
Im Mund dann weniger dunkle Noten. Das Bier ist eher schlank, hell und säuerlich. Röstnoten sind definitiv da, übernehmen aber nicht die aromatische Führung. Es erfolgt ein charakterlicher Wandel, bei dem dunkle Erdigkeit vorerst zurückgeht. Leichte Bananigkeit übernimmt.
Der Körper ist nicht übermäßig voluminös. Die deutliche Säure nimmt ihm die Fülle. Die Hefe ist trotzdem nicht unbedingt schwachbrüstig, sondern eher verhalten. Stärkere Kohlensäure zeichnet dieses Weizen aus, macht es etwas sehr seicht und spritzig. Ich begrüße zwar subjektiv die Schlankheit, finde sie aber unzureichend in Bezug auf Röstmalze und Hefe. Hier hätte durchaus mehr Gehalt gegeben sein können.
Der Abgang ist dann wieder durchdrungen von staubigeren Zartbitternoten und trocken-säuerlichem Apfel. Hier machen sich schon gärige Noten breit, die etwas von Most besitzen. Der Abgang ist dominiert von eher dunklen, erdigen Tönen. Wüsste ich es nicht besser, ich würde hier auf englische Hopfensorten tippen. Interessanter Eindruck bei längerem Abgang. Markante Trockenheit im gesamten Mundinnenraum. Leider auch störende, gärig-alkoholische Subnoten mit zu viel Esteranteil.
Der Schwarze Kaiser aus Kronach ist ein eigenwilliges, nicht ganz konventionelles, dunkles Weißbier.
Hier hat man nur unter anderem eine hefige, bananige Aromatik vor sich. In erster Linie erscheint diese verwandelt und in Schale geworfen.
Das Bier ist betont trocken, säuerlich und erdig. Hier erscheint mir eine gewisse Divergenz. Spritzige Kohlensäure und säuerliche Apfelnoten treffen auf trockene, erdig-dumpfe Röstmalze, die weit ausgeprägter sind, als bei anderen dunklen Weizenbieren. Schon die annähernd schwarz anmutende Optik bereitet einen vor.
Schön ist der noch sehr ausgewogene Duft von schokoummantelten Bananen mit etwas Kakao und nur einem Hauch von Frucht. Im Mund allerdings entsteht sogleich eine deutliche säuerlichere Aromatik. Vielleicht ist es auch Geschmackssache, ich jedenfalls empfinde hier ein Ungleichgewicht.
Ich mag die Idee der erdigen Herbe im Abgang, die dem manchmal doch sehr kurzen und langweiligen Nachtrunk so mancher Weißbiere hier aber einen deutlichen Pfiff verleiht. Meine Assoziation zu englischen Hopfensorten kann ich nur ein zweites Mal anbringen. An dieser Stelle kommen letztlich auch Hopfung und Säure zusammen.
Nichtsdestotrotz: Ich denke der schwarze Kaiser ist ein etwas anderes, dunkles Weizen, das bestimmt seine Freunde gefunden hat und hoffentlich noch findet.
Um die Beschreibung des Bieres auf den Punkt zu bringen und etwas spannender zu gestalten: Hier findet man ein etwas frischeres, schlankeres Hefeweizen mit einer säuerlichen und zugleich dunkleren, erdigen Aromatik.
Ein Hefeweizen mit dem Seelenhauch eines English Dry Stout!