Neben dem Bockbier ist dies eines der saisonal erhältlichen Biere der kleinen Bio-Braumanufaktur. "Dunkles" steht drauf beim naturbelassenen untergärigem Vollbier, welches 5,1 % vol. Alkohol und 12,6 % Stammwürze benennt. Gehopft wurde mit Perle und Tradition. Als Foodpairing empfiehlt man - passend zur Jahreszeit - Wildgerichte, aber auch gegrilltes, geröstetes dunkles Fleisch. Die Trinktemperatur liegt idealerweise bei 8-9 °C. Bedingt durch die traditionelle Machart ist der Inhalt der mit Aufreißlasche versehenen 0,75-Liter-Flasche nur begrenzt haltbar und eine kühle, dunkle Lagerung in jedem Fall ratsam.

Dunkelbraun mit roten Farbnuancen und blickdicht naturtrüb präsentiert sich das Dunkle mit zartem, cremigem, gelbbeigem Schaum. Man kann problemlos auch Schwarzbier dazu sagen. Der Duft besteht zu gefühlt 90 % aus Röstmalz und 10 % Röstmalz. Hopfen oder Hefe kommen nicht wirklich zum Zuge. Freunde des Röstmalzes kommen komplett auf ihre Kosten. Im samtig-weichen Antrunk bestätigt sich diese intensive Röstmalzigkeit. Die Reise geht in Richtung Kaffee, Espresso und Mokka, weniger dagegen Bitterschokolade. Von Muffigkeit ist aber keine Spur, das Dunkle erscheint angenehm frisch mit dezenter, leicht fruchtiger Karamellsüße. Welche Frucht das nun genau ist, weiß ich nicht - Erdbeere käme noch am ehesten hin, nur eben ohne viel Süße oder Säure. Nach dem intensiv röstmalzigen Einstieg wird das dunkle Bio-Bier süßer und bei aller Samtigkeit auch wässriger - was an dieser Stelle aber ein stimmiger Kontrast ist. Die Säure legt etwas zu, so dass die Frische aufrecht erhalten wird. Röstmalzige Kaffeenoten - wie von frisch zerkauten Bohnen - gibt es im Abgang. Der Hopfen setzt nur einen marginal grasigen Akzent - kaum der Rede wert. Die meiste Bitterkeit stammt vom Röstmalz.

Das Dunkle der Braumanufaktur Schmilka ist ein überaus interessantes Dunkelbier, welches intensive Rötmalzigkeit mit Leichtigkeit, Lebendigkeit und dezent fruchtiger Frische verknüpft. Zur kräftigen Kaffeenote gibt es eine feine Karamellsüße und nicht zu viel Säure. Etwas mehr Hopfen könnte es aber gerne noch erhalten, um nicht zu einseitig zu werden. Mir gefällt das Dunkel dennoch von allen Bieren aus Schmilka bislang am besten.