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Beer like star Schäfleshimmel

  • Typ Untergärig, Festbier/Märzen
  • Alkohol 5.6% vol.
  • Stammwürze 13.4%
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier nein
  • Dieses Bier ist hefetrüb
  • Dieses Bier ist nicht glutenfrei
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#3952

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Aktuelle Bierbewertung

Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 6 Bewertungen
82% Avatar von Felix
82% Avatar von freibad
63% Avatar von LordAltbier
63% Avatar von DerUerige
59% Avatar von fraba
42% Avatar von denbar

63% Ganz OK!

Avatar von LordAltbier

Der Antrunk ist hopfig-würzig und auch etwas Malz ist erkennbar. Der Mittelteil ist fein-würzig und recht spritzig. Der Abgang schön malzig-weich und auch hier schmeckt man eine würzige Hopfen-Note. Fazit: Ganz anständiges und süffiges Bier!

Bewertet am

82% Rezension zum Schäfleshimmel

Avatar von Felix

Blassgelber Sud mit ausgeprägter, aber eher brüchiger Krone. Die Trübe ist sehr stark, harmoniert aber nicht mit der Färbung.

Der Geruch ist eindeutig hopfenaromatisch, hat eine zuallererst nur äußerst hintergründige Malzbasis aufzuweisen. Das vorliegende Bier riecht intensiv nach Tettnanger. Da ist eine Mischung aus saftiger Kiwi, Limette, Stachelbeere, Birne in einem grasig-frischen Hopfenmantel. Sehr volle, fruchtige Hopfenaromatik ist vorhanden, die eine bedeutende Menge an Fruchtsüße (Birne) abgibt und mit grünen Früchten im Duft überzeugt. Die Hefe ist dahinter als Aromaträger deutlich zu vernehmen.

Im Mund dann plötzlich eine unerwartete Menge an Malzen. Kräftige Würze, etwas dunkler (erinnert sehr eindrücklich an Dinkel), kernig und mit äußerst betonter Getreidenote, die auch immer wieder Haferideen annimmt. Der Aromahopfen ist sofort hintergründig, umschließt nur noch an den äußersten Rändern diese sehr präzise und alles ausfüllende Getreidigkeit.

Der Körper des Bieres ist sehr bewusst in seiner Rezenz. Eine klare, bestimmende Kohlensäure arbeitet in einem sich aufstellenden, erhobenen Körper, kribbelt merklich und gibt erruptive Stöße ab. Auch Säure ist spürbar vorhanden. Die Textur ist trotzdem weich und bemüht sich um Geschmeidigkeit, wird aber durch die Kohlensäure immer wieder irritiert. Die Konturen des Sudes am Gaumen zeichnen ein Gefühl für Filigranität ab. Diese Bemühung kann sich durchsetzen. Dennoch kann man nicht wirklich von einem weichen, feinen Bier sprechen. Der Körper ist ruppig und kraftvoll.

Der Abgang ist von den helleren Getreidenoten bestimmt. Hafer und Weizen erscheinen besonders präsent - doch sollte nicht vergessen werden, dass in diesem Festbier lediglich Gerste verwendet ist. Das Malz legt eine außergewöhnliche Komplexität an den Tag.
Im Nachtrunk bietet sich erneut eine tiefe Kernigkeit, die mir persönlich zu extrem wird. Ein sehr würziges Bier. Ist da sogar etwas Alkohol?

Charakter: Das Schäfleshimmel ist von ungestümer, ja schon ungeduldiger Art. Es prescht los mit allem, was es zu bieten hat. Im Duft zeigt es eine gewaltige Ladung an Tettnanger-Aromen und im Mundraum explodiert es mit all seinen zur Verfügung stehenden Malzaspekten, die sich mehrfach aufzuspalten und zu vervielfältigen wissen. Dieses Bio-Märzen ist sehr aromatisch und expansiv orientiert. Es schleudert geradezu um sich mit seiner Aromatik. Jeder noch so kleine Aspekt wird von ihm in den Vordergrund gehoben, ob Kohlensäure, Säure, Textur oder Abgang, es muss jede Kleinigkeit an sich präsentieren. Selten habe ich ein deutsches Bier getrunken, das derartig aus sich herauskommt. Es hat den Charakter eines wirklich gut gemachten, typischen Amerikaners.
Leider stolpert es bei diesen Bemühungen gelegentlich über seine eigenen Füße und muss den Verlust einzelner Perlen hinnehmen. Was ist noch von Wert, wenn wirklich alles strahlt?

Das Schäfleshimmel ist ein sehr intensives Märzen, das vor allem mit seiner vielfältigen Getreidigkeit aufwartet. Die Gerste dieses Bieres zeigt sich als Imitator von Dinkel, Hafer und Weizen und zieht damit eine regelrechte Show ab. Der Duft ist voll von vielfältigen Hopfennoten, die sehr saftig erscheinen. Der Tettnanger kommt in seiner Eigenständigkeit gut zur Geltung.
Selbst wenn dieses Bier mir charakterlich vielleicht nicht ganz zusagt, wenn ich es auch etwas zu stürmisch und ungezügelt finde; ich muss überrascht und begeistert sein von seiner Schlagfertigkeit. Selten habe ich so extrovertierte traditionelle Biere gesehen, die zugleich noch eine bemerkenswerte Komplexität an den Tag legen können. Dieses Bier ist nicht nur impulsiv, sondern auch vielseitig. Seine Aromen sind nicht nur kraftvoll, sondern auch authentisch.
Dieses Bio-Märzen ist wirklich richtig gut. Ob einem diese krasse Form der Getreidigkeit zu unangenehm würzig wird, das muss Geschmackssache bleiben, doch rein technisch kann ich dem Bier wenig entgegenbringen, außer höchstens ein wenig auf den Körper und den Abgang verweisen.
Eine kleine Granate.

Bewertet am