Ritter 1645
Ritter St. Georgen-Brauerei, Nennslingen, Bayern
- Typ Untergärig, Festbier/Märzen
- Alkohol 5.1% vol.
- Stammwürze 13.6%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier
- Hefetrüb
- Probier mal sagt kein Benutzer
Probier mal
Wenn Du angemeldet bist, kannst Du hier Deine Probier-Vorschläge einsehen und ändern.
Du hast dieses Bier noch nicht bewertet
Die Verkostungsanleitung und der Bier-Bewertungsbogen helfen beim Verkosten.
Aktuelle Bierbewertung
83% Gerne wieder! von JimiDo
Das Ritter Bier 1645 aus Nennslingen hat ein elegantes neues Etikett bekommen. Im Glas zeigt es eine Kupferfarbe und ist leicht getrübt. Die Blume ist nicht beständig. Es riecht nach Malz. Neben der Süße des Malzes gibt es noch eine elegante fein-säuerliche Note. Feinperlige Kohlensäure steigt langsam im Glas auf. Eine kleine Hopfennote erfrischt im Abgang. Ein sehr süffiges Urmärzen.
61% Mal wieder ein "Ur-"Bier von Hirsch
Ein „Ur-Märzen“ ist es, so sagt der Untertitel des Vorderetiketts. Wenn es ein Reinheitsgebot für Biere gibt, die sich unbedingt mit dem „Ur-“Wasauchimmer-Etikett schmücken müssen, dann bestünde das meiner Ansicht nach darin, dass sie wenigstens unfiltriert zu sein haben. Aber scheinbar ist so was heute egal. Das Ritter-Bier ist jedenfalls blank filtriert. Vielleicht mit Ur-PVPP.
Schaum: schnell weg
Farbe: dunkles Bernstein, ur-filtriert
Geruch: eine Mischung aus Karamell und säuerlichem Röstmalzdurft
Antrunk:
Schön süß-säuerlich. Üppig Karamellmalz, das für eine ziemliche Süße sorgt. Dazu leicht gemüsige Töne, die für einen schönen Landbier-Touch sorgen. Die niedrige Spundung macht das Bier sehr süffig. Im Mittelteil wird’s allerdings dünn. Zu dünn für ein Märzen (und für ein Ur-Märzen sowieso).
Nachtrunk: Kaum Hopfenbittere erkennbar. Wenn, dann eher noch Röstmalz.
Fazit: Für ein echtes Ur-Märzen fehlen mir da ein bisschen die Ecken und Kanten.
83% Rezension zum Ritter 1645 von Bier-Klaus
Bernsteinfarben, blank mit beigem, sahnig-dichtem Schaum. Es riecht schokoladig. Der Körper ist sehr rund, vollmundig und malzig, die Spundung zurückhaltend. Das Märzen schmeckt auch gut nach dunklem und süßem Malz sowie Karamell. Ein malzlastiges aber süffiges Märzen par excellence. Wenn es wärmer wird, dann kommt auch noch ein leichtes aber wunderbar blumiges Hopfenaroma auf.
70% Rezension zum Ritter 1645 von Felix
Grandiose Schaumbildung: cremig, dicht, unterlegt von agiler Perlage. Die Farbe des Sudes ist betörendes Rotgold.
Der Geruch des Märzens gibt eine stiltypische Aromatik ab. Malzbetont verbindet es leichte Hopfenherbe mit differenzierter Getreidigkeit, die rustikal und süß zugleich ausfällt. Das Bier zeigt eine honigliche Ausprägung, die an herbsüßes Tannenharz und gebrannten Rohrzucker erinnert - zuweilen auch etwas mandelig -, aber auf der anderen Seite auch eine weingummihafte, äußerste direkte Süße transportiert. Die im Ganzen sehr prominente Malzigkeit schafft damit eine Brücke zwischen den zuckrig-karamelligen und den eher herb-trockenen Noten.
Bisweilen ist es hierbei sogar erstaunlich, wie das sehr abgerundete Gesamtbild immer wieder von den zuckersüßen Rohrzucker- und Süßigkeitennoten durchstoßen wird.
Im Antrunk dann zieht sich der Sud zurück. Die so offensive Süße verzieht sich und das ganze Spiel der Malze konzentriert sich auf ein paar Getreidenoten mit trockener und strohiger Prägung. Die Saftigkeit, die verbleibt, ist süßlich, aber schlank. Eine sehr heftige Süßigkeitennote legt sich kurz vorm Schlucken in den Gaumen und holt die Intensität des Duftes mit einem Zug herein.
Der Körper ist ausgewogen schlank, trotzdem aber liegt das Bier ein wenig im Magen und kann daher über einen längeren Zeitraum hinweg getrunken werden, weil es ansonsten überfordert. Die Aktivität der Kohlensäure ist weiterhin rege, aber unstet und der Alkohol (bei der verkosteten Charge 5,5%ABV) lässt leider noch aus der letzten Ecke sein Gesicht erkennen. Es ist sehr fraglich, ob das tatsächlich durch einen zu dominanten Alkohol kommt, oder durch Ungereimtheiten beim Malz. Der Süßigkeitenaspekt nämlich kommt dem Alkohol aromatisch sehr entgegen.
Der Abgang ist süß und geschmacklich von ein bisschen drückender Schwere. In der retronasalen Probe aber offenbart sich ein wunderbar trockenes, strohiges Getreideerlebnis, das geradezu beruhigende Wirkung erzielt. Die getreidige Reinheit erlöst gewissermaßen von der platten Malzsüße, die in immer kürzeren Abständen durch das Bier zieht.
Charakter: Das Ritter 1645 ist in gewisser Weise ein kleiner Tölpel. Es bemüht sich um Freundlichkeit und ehrliches Auftreten, ist aber ungeschickt und benimmt sich zuweilen wie ein ungebildeter Trampel. Es will immer nur helfen, aber es kann sich nicht im Zaum halten. Es muss sich damit abfinden, ein gutes, liebenswürdiges, irgendwie auch sympathisches aber nicht geniales Bier für den täglichen Gebrauch zu sein.
Das Ritter 1645 ist ein Märzen von gutem Grundcharakter. Durchaus auch ein Bier, das seinen Stil gut repräsentieren kann. Es hat hier und da ein paar Schnitzer, die es leider vom Treppchen fernhalten, aber im Ganzen ist sein Auftritt keineswegs unattraktiv. Durchaus kann man dieses Bier gelegentlich trinken und gerade für Menschen, denen dieser Stil (und seine wirklich tollen, persönlichen Eigenschaften) noch fremd ist, kann ich dieses Bier nur empfehlen. Es übermittelt unübersehbar und mit Elan die Besonderheiten des Märzenstils.
73% Rezension zum Ritter 1645 von dreizack
Toffee und Karamell, mit feiner Süße. Vollmundig.
Dezent floral-hopfig, Heu, Brot.
Ansprechend.