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Beer like star Quartiermeister Bier für den Kiez Bio-Pils

  • Typ Untergärig, Pils
  • Alkohol 5% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier ja
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#26974

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Aktuelle Bierbewertung

Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 8 Bewertungen
88% Avatar von Menschmeyer
73% Avatar von deadparrot
71% Avatar von Bert
69% Avatar von Jeuni
68% Avatar von Felix
66% Avatar von Tomgoepfi
65% Avatar von Hirsch
63% Avatar von FaNi

65% Rezension zum Quartiermeister Bier für den Kiez Bio-Pils

Avatar von Hirsch

Ein Impulskauf im Bioladen. Die Optik ist amtlich, der Duft eher verhalten. Der Antrunk hat eher die getreidige Süße eines Hellen, auch wirkt der Körper etwas kräftig-ölig für ein Pils. Im Mittelteil kommt aber duftiger Hopfen durch und entschädigt etwas. Die Rezenz dürfte gern ein bisschen munterer sein.
Der Nachtrunk hat grasige Hopfenaromen, lässt aber immer noch die Malzsüße durchscheinen. Der Nachhall entschädigt wieder: Lang und bitter.

Fazit: Das Quartiermeister-Projekt ist eine feine Sache. Biermäßig ist noch Luft nach oben.

Bewertet am

66% Zum Wohle Aller

Avatar von Tomgoepfi

Das Bio Pils zeigt sich mit heller, goldener Farbe und langanhaltendem, grobporigem Schaum.
Schon vor dem ersten Schluck verströmt es fruchtige Aromen, gefolgt von einem sprudelnden, stimmigen Körper. Der überraschend herbe Abgang wird von wiederkehrenden fruchtigen Noten begleitet.

Bewertet am

69% Rezension zum Quartiermeister Bier für den Kiez Bio-Pils

Avatar von Jeuni

Nach etwas längerer Zeit bin ich also wieder zurück. Heute mit einem politisch korrekt gegenderten Bier. Dafür möchte ich eigentlich direkt Punkte abziehen, aber ich bin ja ein seriöser Bierbewerter, von daher lassen wir das.So nun endlich zum Bier. Das Bio-Pils kommt in hellem Gold mit hässlicher Schaumkrone, sie sieht in etwa so aus wie eine Schaumkrone von einem langsam schal werdenden Fassbier aus, daher. Bläschen steigen in wirklich winziger Anzahl empor. Bis hier hin also noch kein Genuss, zumindest nicht für das Auge.Geruchlich kann das Bier da schon eher überzeugen. Frische (Aroma-)Hopfennoten mit fruchtig blumigen Akzenten. Auch leichte Zitrone vermag ich herauszuriechen. Leider habe ich die Befürchtung, da der Geruch sehr intensiv ist, dass unser Bio-Pils nur nach Aromahopfen schmecken wird. Zeit das zu testen!Der Antrunk jedenfalls ist frisch und leicht. Auch Noten des Hopfens sind zu schmecken, diese sind aber wirklich angenehm leicht. Der Körper des Bieres bewegt sich etwas zwischen Genie und Wahnsinn. Genie weil die Aromen, Zitrone, etwas Pfirsich und leichte Hefe sehr gut harmonieren. Wahnsinn weil, das Bier leider etwas schal schmeckt, was wohl auch an fast nicht vorhandener Kohlensäure liegt. Im Abgang trumpft der Quartiermeister dann mit einer kräftigen Bitternote auf. Diese gefällt mir sehr gut, wobei ich mir vorstellen kann, dass sie vielen Leuten zu kräftig wäre. Insgesamt leider kein allzu gutes Bier. Da es außerdem höherpreisig einzuordnen ist, kann ich hier eine klare Kaufabratung ausprechen!

Bewertet am

88% Überraschend

Avatar von Menschmeyer

Sehr schlanker Körper, Hopfennote blumig grasig, geniales Pils, absolutes Schüttbier

Bewertet am

73% Rezension zum Quartiermeister Bier für den Kiez Bio-Pils

Avatar von deadparrot

Trinken für Berlin! Mit den sozialen Anliegen der Quartiermeister will ich mich im Rahmen meiner Rezension weniger lange aufhalten als mit dem Bier selbst - hinweisen will ich aber auf sie: www.quartiermeister.org. Dort wird man zu wirklich fast jedem Detail des Projekts informiert - bis hin zum Hinweis, dass es sich beim Kleber, der das Etikett an der Flasche befestigt, nicht um ein veganes Produkt handelt. "Bier trinken. Gutes tun", so wie es auf selbigem Etikett jedenfalls heißt, ist eine Devise, der wir gewiss alle folgen können. Schmeckt es denn auch, das Bio-Pils, das den Bierkonsum "...mit sozialem Mehrwert verknüpfen..." (a.a.O.) will?

Es riecht, wie ich finde, angenehm grasig und mit feinen Noten wie von Honigmelone schön frühlingshaft. An Hopfen wurden die Sorten Perle, Tradition und Mittelfrüh eingebraut. Die Textur im Antrunk ist angenehm cremig, der Hopfen entfaltet seine blumigen, an ein Helles erinnernden Aromen auf der Basis einer schön brotigen Malzigkeit. Im Abgang sorgt die dann doch unerwartet kräftig einsetzende Bitterkeit dafür, dass das Bier als Pilsner erkennbar wird. Das Bier ist einerseits durchaus süffig, andererseits wirkt es mit durchaus pils- (und kiez-)untypischen Hopfenaromen nicht so, als sei es zum unkomplizierten Wegtrinken konzipiert. Insofern sitzt es ein wenig zwischen den Stühlen.

Bewertet am

68% Rezension zum Quartiermeister Bier für den Kiez Bio-Pils

Avatar von Felix

Vorab: Dieses Bier ist Teil eines wirklich bemerkenswerten, sozialen Projektes, dass als non-profit-Organisation regional, biologisch, gemeinnützig und nachbarschaftlich arbeitet und dabei zeigen möchte, dass das reine Wirtschaften auf vollkommen sozialer Basis möglich ist. (www.quartiermeister.org)

Die Schaumbildung ist cremig und schlank, das Bier ist leicht eingetrübt und macht einen rezenten Eindruck.

Der Geruch des Pilseners gibt ein wunderbar blumiges, geschmeidiges Hopfenbouquet ab, das mit Floralität und etwas limettiger Zitralität eine feine Aromatik zeichnet. Sehr gefühlvoll mutet dieses Bier an, sensibel und geistvoll. Anklänge von Marzipan und Malz, die eine nussige Tiefe nachlegen. Ein bezaubernder Duft.
Nach dem Trinken, können diese Noten teilweise irritierende Nebeneffekte erhalten. So ergeben sich Assoziationen von Knoblauch, Frühlingszwiebel, Brotchips oder Oregano.

Der Antrunk ist äußerst mild und dabei zugleich von eher malzorientierter Ausrichtung. Hopfenbitterkeit klingt schon hier an, gestaltet sich farblich dunkler, aber ist nicht aufdringlich. Komplexität wird hier vermisst. Das Bier erscheint sofortig dünn.

Der Körper ist von Besonderheit. Die Textur dieses Pilseners ist stiluntypisch ziemlich cremig. Diese sahnige Dichte geht mit einer schwachen, aber direkten Rezenz einher. Dadurch beschwört der Sud eine belebende Wirkung binnen seiner eigentlich eher phlegmatischen Grundhaltung. Zwei Ströme dieses Bieres beginnen hier, sich in entgegengesetzter Weise ineinander zu verfelchten.

Der Abgang ist von der weichen Hopfenbittere des Anfangs noch duchsetzt. Malzigkeit ist in Form von Brotnoten noch immer präsent. Würzige und kantig-ruppige Einstellungen kommen zum Tragen, doch noch immer im Gewand ziemlicher Leichtigkeit, die schon zur Wässrigkeit hin neigt.

Charakter: Dieses Pilsener ist von geradezu melancholischer Schwere. Es strahlt eine warme, aber betäubende Wirkung aus, es ist eine gewisse Lähmung. Die Langsamkeit dieses Bieres überträgt sich sofortig auf den Genießer, sodass dieser in einen schwebenden, weichen Zustand gerät. Doch zu allem Erstaunen gibt es in diesem Bier zugleich keinerlei Gewicht. Es ist federleicht und mild in jeglicher Hinsicht. Der Quartiermeister ist damit charakterlich sehr eindrucksvoll.

Doch dieser Charakter divergiert stark mit der Struktur des Bieres. Das soll an dieser Stelle nur zum gewissen Teil eine Kritik sein. Denn irgendwie ist die Kombination von einschläfernder Langsamkeit und total seichter Leichtigkeit, sodass diese sogar schon in Wässrigkeit übergeht, faszinierend. Gerade diese Asymmetrie und die auch noch zu zurückhaltende Kohlensäure ist irgendwie interessant, da dadurch ein Bier entsteht, welches unheimlich locker zu trinken ist, aber zugleich nicht spritzig oder belebend. Es ist durchaus ein Gesellschaftsbier, aber auf eine merkwürdig anspruchsvolle Art und Weise. Für eine Party gänzlich ungeeignet und irgendwie doch für nichts anderes bestimmt. Es gibt keine Vitalität in diesem Bier, sodass eine rege, aktive Feier kein gutes Umfeld wäre, doch ein sehr lockeres Beisammensein unter vielen guten Freunden, bei dem keine Impulse nötig sind, weil alle sich seit Jahren kennen und schätzen, ohne groß dabei etwas zu sagen.
So scheint es, als kämen hier unvereinbare Welten zusammen. Dies ist nur möglich, weil die Kohlensäure durchaus da ist, sie wirkt nur wie in der Cremigkeit des Bieres versunken. Das ganze Pilsener scheint sich selbst aufzusaugen, es ist sein eigenes schwarzes Loch, in das es verschwindet, es entzieht sich die ganze Zeit, zieht sich in sich selbst zurück, wie eine Schnecke in ihr Haus, und strahlt dabei eine betäubende, phlegmatisierende, beruhigende Wirkung aus. Und über all diesen Akten des Verschwindens und des Rückzuges schwebt so eine filigrane Floralität als etwas, das zurückgelassen wurde, der letzte Rest eines Blumenduftes.
Das ganze Pilsener besteht nur aus diesem Zurückgelassenen, das impliziert, dass sich vieles andere bloß verbirgt.

Ich würde mir wünschen, dass die guten Anlagen dieses Bieres noch ausgebaut werden, denn so wie es ist, hat es trotz der schönen Eigenständigkeit noch merkliche Mängel. Trotzdem soll es für den guten Zweck und die Hoffnung, mit Unterstützung vorangebracht zu werden, gekauft werden!

Bewertet am