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Beer like star Nøgne Ø Bitter

  • Typ Obergärig, Bitter
  • Alkohol 4.5% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#22220

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Aktuelle Bierbewertung

Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 2 Bewertungen
73% Avatar von Bier-Klaus
61% Avatar von Felix

73% Braukunst live 2016

Avatar von Bier-Klaus

Das Bitter wurde mit East Kent Goldings gehopft. Es hat eine blanke, goldgelbe Farbe mit viel sahnigem Schaum.
Der Körper ist sehr leicht und angenehm rezent ohne eigene Akzente.
Die Hopfung bringt fruchtige und bittere Aromen ins Bier. Süffiges Standard Bitter.

Bewertet am

61% Rezension zum Nøgne Ø Bitter

Avatar von Felix

Batch 1069, gebraut 12.11.13, Haltbarkeit bis zum 12.11.14

Extreme, aber grobe Schaumbildung über sehr kohlensäurestarkem, trüb-orangenem Sud.

Der Geruch gibt sehr frische, schlanke, schon deutlich eisige Fruchtnoten ab. Ein leichter, zarter Geruch, der Getreideideen andeutet, doch vornehmlich ein kühles, reines Aroma preisgibt, das kaum ausschlägt. Auch die betonte Fruchtigkeit lässt sich für mich wenig klassifizieren - dass hier Centennial im Spiel sein soll, kann ich wenig feststellen. Der Geruch lässt vor dem inneren Auge eine Bergweide entstehen, auf der noch Schnee liegt. Das Grün ist schon zu erkennen, schlummert aber noch.

Im Mund wird die Getreidigkeit betont. Das Bier hat etwas würzigere, deutlich trockene Noten, die durchaus auch einem mitteleuropäischen Bier ähneln. Stilistisch ist der Begriff Bitter vielleicht nur insofern getroffen, dass es ein leichtes Pale Ale ist. Englisch ist die Orientierung weniger. Für mich ist eine eindeutige Tendenz in Richtung deutscher Stil, also Kölsch vorhanden.

Der Körper ist angenehm weich, gut balanciert und auch nicht zu dünn. Die Kohlensäure ist zuerst äußerst stark, dass das Bier bereits überprickelt. Letztlich vergeht sie aber auch in angemessenem Tempo. Das Bier benötigt also eine kurze Weile an der Luft.

Der Abgang ist von trockener Würze, ähnlich einem deutschen Lager. Schön, dass hier die lagertypische Geschlossenheit erreicht wird. Damit entsteht ein Rahmen beim Abschluss des Bieres und es vergeht nicht einfach.
Die Bitterkeit ist klar von einem fruchtigen Aromahopfen, der durch die so präsente Würze und Trockenheit bislang nur am Rande erkennbar war. Letztlich wird aber gezeigt, dass auch fruchtige Ideen vorhanden sind, die Tendenzen zu Lychee oder Pfirsich besitzen.

Das norwegische Bitter ist ein gutes Bier seiner Art und definitiv empfehlenswert, kann sich aber auch nicht gerade als große Besonderheit bezeichnen. Einzelne Fragmente des Sudes sind hervorhebenswert und auch von deutlicherer Betonung, als man es so kennt, und doch ist das Bier kein wahrer Reißer.
Schon der Duft erscheint leicht befremdlich. Das Bier zeigt Frucht und Getreidetrockenheit auf gleich Weise und lässt sofort eine Mischform aus Pale Ale und Lager entstehen, die irritiert. Toll ist der stets eisige Mantel, den das Bier um sich breitet. Mit etwas gutem Willen lässt sich tatsächlich an die norwegischen Fjorde denken - für ein Polaris-Aroma genügt es allerdings noch nicht. Auch die Blumigkeit fehlt ihm dafür.
Der Körper ist eigentlich im Mundgefühl sehr schön, weil das Bier trotz Leichtigkeit nicht zu gewichtslos wird. Die Kohlensäure aber ist irgendwie fragwürdig. Das Bier ist sehr prickelnd, schon drückend am Gaumen, daher unangenehm. Zugleich verfliegt diese Kohlensäure aber auch rasch. An der Schaumbildung ist ersichtlich, dass hier irgendwas nicht sitzt.
Der Abgang ist trocken und malzig, etwas fruchtig und auch von deutlicher Bittere, wie es sich gehört.
Ich muss nach wie vor gestehen: Obwohl der helle Ale-Stil nicht von der Hand zu weisen ist, die länderspezifischen Tendenzen lassen sich in der Aromatik ja dennoch auch innerhalb eines Stiles recht gut zuordnen. Dieses hier hat wenig mit einem englischen Pale Ale zu tun. Es wandert eher in eine deutsche Richtung. Bei einer Blindverkostung hätte ich es wahrscheinlich eindeutig als Kölsch bzw. als rheinisches Bitterbier identifiziert.
Obwohl das Haltbarkeitsdatum längst nicht abgelaufen ist misstraue ich der langen Spanne von einem vollen Jahr nach dem Brauvorgang doch ein wenig. Für ein Bier mit 4,5%ABV ist das ziemlich lang. Erscheinungen der Alterung lassen sich an der Kohlensäure erkennen.
Ich will also urteilen: An diesem Bier gefällt mir das eine oder andere nicht. Es ist auch nicht ganz stiltreu (grundsätzlich kein Problem) und benötigt schon entweder eine besondere Beschäftigung oder sollte gänzlich von kognitiver Arbeit verschont bleiben. Mich hat der eisige Eindruck gefreut und die etwas andere Umsetzung. Zu den Größen darf es sich aber sicherlich nicht zählen.

Bewertet am