IPA hier, IPA da…ich brauche Abwechslung und die suche ich jetzt bei d e r Craftbrauerei Nordamerikas. Lagunitas Biere fallen vor allem deshalb auf, weil in jedem Schluck 15 Jahre mehr Erfahrung bezüglich bieriger Verrücktheit stecken als beim ganzen europäischen Rest, der sich in Abgrenzung von den großen Brauereien begreifen will, man klammere hier einmal die belgische Bierszene aus. Widersprüchlicherweise lande ich schon wieder bei einem IPA, wenn auch einem dunklen. Der Geruch deutet schon voraus, worum es in diesem Bier gehen wird. Tropenfrüchte in schillerndster Ausprägung und mit maximal citralem und floralem Charakter treffen auf den wunderbaren Toastgeschmack heller Malze. Ich finde nicht, dass dieses Bier unbedingt dunkel sein müsste, den so brutal malzig, wie es die Farbe suggeriert, ist es gar nicht. Im Abgang schmeckt dieses Bier schlicht fantastisch. Dabei teilen sich Hopfenspektakel und markante, aber nicht ins Gesicht springende Malzung ihre Präsenz. Das fühlt sich bei aller Säure und Bitterkeit so an, als würde man Röstbrot in vergorenes Obst tauchen, wie fein! Der Körper ist sehr gut komponiert und vermittelt einen sehr vollmundigen, vollen Eindruck. Bei diesem Bier hat man es mit der Vereinigung zweier Bierstile zu tun, die sich bemerkenswert harmonisch begegnen. Sowohl Freunde des Hopfen- als auch des Malzgeschmacks kommen voll auf ihre Kosten – ein wertvolles Ale! Das Säure-Bitterkeitsverhältnis mit angenehm fruchtig süßen Momenten gleicht einem virtuosen Kunstwerk. Schwarze Farbe liegt vor, Schaum bildet sich ganz gut, das Bier hat ein weiches Mundgefühl. Es ist unglaublich süffig. Die Bitterkeit ist einzigartig aromatisch. Es gibt genug Kohlensäure.

Fazit: Hier wurde soeben der Standard für Black India Pale Ales neu definiert. Dieses Bier ist perfekt in jeder Hinsicht!