Saisonal verfügbar, ungefähr von Anfang November bis zu den Heiligen Drei Königen, ist das Merkendorfer Hummel-Bräu Weizen-Bock, welches mit 7,1 % vol. Alkohol in eine 0,5-Liter-Euroflasche abgefüllt wurde. Ein dunkles Altgold präsentiert sich mit viel feinporigem, stabilem Schaum im Glas. Nach dem obligatorischen Aufschütteln des Bodensatzes wird es erheblich trüber und es kommen Hefebröckchen ans Tageslicht. Das Ergebnis ist eine schlammige Optik. Würzige Bananennoten mit etwas Weizenmalzsüße gibt es für die Nase, eine ganz leichte Rauchnote, etwas Kakao und Zimt kann man auch noch entdecken. Für einen Weizenbock ist das ziemlich angenehm, beim Duft verhält sich das Weizen-Bock noch wirklich mild und zurückhaltend. Den hohen Alkoholgehalt kann es gut verbergen.

Spritzig und mit reichlich Banane geht es in den recht samtigen Antrunk, der bei vorherrschender Süße auch schon leicht den Alkohol andeutet. Es geht geschmacklich in Richtung Geleebanane mit Schokolade, die Banane wirkt eher künstlich. Aber die recht klebrige Süße überdeckt den Alkohol ganz angenehm, ehe es im Abgang hopfengrasig-würzig wird. Beim Aufstoßen - an Kohlensäure wird hier nicht gegeizt - kommt Grapefruit mit etwas Banane auf, im Nachgeschmack kommt viel Nelke auf. Mit der Rolle des Hopfens bin ich hier durchaus zufrieden, die Qualität ist gut und er ist auch nicht zu schwach dosiert. Aber beim Rest habe ich noch meine Zweifel.

Für so viel Alkohol und Stammwürze macht das Hummel-Bräu Weizen-Bock nicht sonderlich viel aus diesen Werten, zu geradlinig geht es voran und stolpert dann trotzdem über leichte Fehlnoten. Es mutet eher frisch und fruchtig an, wobei ich im süßen, fast schon mastigen Körper auch mal einer seltsamen, nussigen Note begegne, die sich bis den Abgang hält. Mich erinnert der Geschmack konstant an Geleebananen mit ihrer künstlichen, süßen Fruchtnote und der zarten Schokoladen-Ummantelung. Allerdings hatte ich erst befürchtet, dass der Alkohol gnadenlos zuschlägt, was hier zum Glück nicht der Fall ist. Unzweifelhaft gut ist das Hummel-Bräu Weizen-Bock nur leider trotzdem nicht. Mir schmeckt er nicht komplett schlecht, aber es geht eben auch deutlich besser.

Eine mehr als mächtige Schaumkrone steht über dem Hummel-Weizenbock. Er ist sehr hefetrüb und schön kräftig bernsteinfarben. Ich rieche viel Grapefruit und gut reife Banane.

Der Antrunk ist sehr würzig-malzig, auffallend süß und hat schon eine ordentlich alkoholische Nase, doch im Trunk nicht wirklich große Schwere. Im Gegenteil, der Körper ist eher … schmal. Die Banane in der Nase dominiert immer noch. Dazu eine leichte, zitronenlimonadige Säure.
Im Abgang ein bitterer Grundton, der sich irgendwie neben die Süße stellt, die gewisse Karamelltöne zeigt.

Ich bin eh nicht der Weizenbiertrinker, daher ist mein Urteil mit Vorsicht zu genießen. Aber mein Fall ist der Weizenbock aus Merkendorf nicht.

Der Weissbierbock kommt dunkelgelb und sehr hefetrüb ins Glas, dort bildet er einen feinen, nicht stabilen Schaum. Der Bock riecht stark nach Hefe. Der Antrunk beginnt gar nicht mal so vollmundig für einen Weizenbock, die Süße wird mehr als ausgeglichen durch die starke Kohlensäure und der leicht säuerlichen Note des Weizens. Im Hintergrund die überreife Banane, die extrem estrigen Alkohol nach vorne an den Gaumen sendet. Das ist mir zu wenig Geschmack und zu viel Alkohol.

In der Zeit von November bis 3 Könige gibt es von der Merkendorfer Hummel Bräu außer dem Leonhardi Bock auch noch einen Weizenbock im Angebot. Er enthält 7,0 % Alkohol und ich habe ihn in einer 0,5 l Euroflasche erstanden.

Ins Weizenglas eingegossen habe ich dann ein sehr hefetrübes, schlammig gelbliches Bier mit einer kaum erwähnenswerten Schaumdecke. Ein deutlich fruchtiger, aber auch etwas muffiger Geruch strömt aus dem Glas. Dieser Weizenbock wird von seinem Hefegeschmack dominiert. Er durchzieht den ganzen Trinkprozess. Fruchtig, bananige Noten treten, wie auch etwas Säure, deutlich in den Hintergrund. Das ich es mit einem Bockbier zu tun habe, bemerke ich erst mit dem süßlichen Karamellgeschmack im Abgang. Vom Hopfen ist nichts zu schmecken. Auch die 7 % Alkohol sind nicht wahrnehmbar. Reichlich Kohlensäure hemmt den Trinkfluss. Der Hummel Bräu Weizenbock ist kein Spitzenprodukt, hat aber seine eigene Note. Wer sich mit dem doch sehr deutlichen Hefegeschmack arrangieren kann, erhält einen gut trinkbares Weizenbock.