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Beer like star Hornbeer The Fundamental Blackhorn

  • Typ
  • Alkohol 11% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#8882

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Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 1 Bewertung
89% Avatar von Felix

89% Rezension zum Hornbeer The Fundamental Blackhorn

Avatar von Felix

Dieses Bier hat 10%ABV und wurde nicht nur mit einer Menge dunkler und dunkelster Malze sowie mit Honig eingebraut, sondern auch mit Holz und Walnuss ausgebaut.

Eine nicht zu toppende Optik. Die Schaumbildung ist behäbig, aber absolut cremig und stabil, sofern sie einmal aufgestellt ist. Die Farbe dieses Schaums ähnelt der einer helleren mousse á chocolat - das Braun von heißer Schokolade. Die Farbe des Sudes ist selbst beim Eingießen schon so schwarz, das kein Lichtstrahl hindurchzugehen scheint.

Der Geruch ist unerwartet zurückhaltend und filigran. Er ist tiefst röstig mit klarer Tendenz zu Kakao und Schokolade, weniger Kaffee, wobei natürlich um zarte Kaffeenoten auch nicht herumgekommen wird. Die Aromatik dieses Bieres ist sehr konzentriert und ähnelt enorm der eines Chocolate Moccas. Die 10%ABV zeichnen sich noch nicht in Form von Alkohol allerdings als schwere Tiefe ab.

Im Mund affiziert der Sud sogleich den hintersten Gaumenbereich, was sehr ungewöhnlich ist. Der Geschmack bewegt sich gewissermaßen von ganz hin nach vorn und ist auch hier absolut zart. Das Bier macht keinesfalls den Eindruck, den man von einem 10%ABV-schweren Imperial Stout erwartet. Jener Geschmack beginnt mit einer kribbelnden Gewürzaromatik, die sich zwischen deftigen Kräutern (Oregano und Dill) und süßen, cremigen Nuss- und Mokkanoten verhält. Ein transparenter Alkohol steuert eine kühlende Windigkeit bei, die den Sandstrand herbeiwünscht.

Der Körper des Bieres ist enorm dicht. Kaum klebrig schafft es dieses Bier vor allem eine cremige Fülle aufzubringen, die den Honig geradezu greifbar werden lässt. Sehr sämig und sahnig quillt dieses Stout an den Gaumen, bleibt bei dieser so extensiven Textur aber konturell äußerst konzentriert - das meint nichts anderes, als dass das Bier körperlich einen geschlossenen Eindruck macht und seine Cremigkeit Weite besitzt, aber nicht ausufernd agiert. Der Alkohol ist schmeckbar, aber nicht störend, sondern wunderbar eingearbeitet. Die Kohlensäure ist kaum zu erfahren. Sie tut nur das Nötigste und überzeugt damit.

Abgang: An dieser Stelle wird klar, welche Rolle die Süße des Honigs von Anfang bis Ende spielt. Durchweg findet sich die kräuterige, würzige Süße des Honigs und der Nüsse zwischen den schokoladigen, kakaoigen Noten der Malze. Nach hinten hin werden die Hopfen ganz samtig spürbar. Aroma und Bitterkeit vermengen sich wunderbar mit den Röstnoten und fallen keineswegs auf. Das ist eine Einheit. Selten ein Bier gehabt, das bei so viel Herbe, so wenig das Gefühl gibt, bitter zu sein. Aber wenn man versucht, mal nur die Bitterkeit zu schmecken, dann muss man gestehen, dass hier theoretisch eine Menge hintersteckt.

Charakter: Das Fundamental Blackhorn ist ein satter Zeitgenosse, der nicht nur mit Gewicht und Fülle, mit Dichte und Cremigkeit, sondern vor allem auch mit einer absolut authentischen Weisheit aufwartet. Dieses Bier ist sich seiner Grandiosität derartig bewusst, dass es es gar nicht nötig hat, sich irgendwie noch profilieren zu müssen.

Das Bier ist äußerst imposant und eindrucksvoll, weil es die Macht eines Imperial Stout ohne jede Gewalt. Es bietet eine so erstaunliche Zurückhaltung, dass es einem tatsächlich ein wenig die Sprache verschlägt. Um die Kakaonoten herum werden mit Honig und Walnuss interessante Interpretationen positioniert. So wandern die Subnoten von gewürzig-deftigen bis zu hellen Kräutern und von betörender Honigsüße bis hin zu knackiger Hopfenbitterkeit, die niemals auch nur einen Deut zu viel Gas gibt. Ganz besonders die Hopfung dieses Bieres möchte ich hervorheben. Es erscheint verwunderlich, dass bei angeblichen 120 IBU eine solche Zartheit entstanden ist. Entweder spricht das dafür, dass die Malzung unübertrefflich ist oder aber, dass die gewählten Hopfen und die Brauphasen, in denen diese eingebracht wurden, äußerst akurat selektiert wurden.
Ich kann diesem Bier nur wenig absprechen, was seine brautechnische Qualität anbelangt, möchte aber zwei Dinge anmerken. Das erste ist mehr oder weniger objektiv: Dieses Bier bietet wenig Höhen und Tiefen. Es ist so ruhig wie das Meer bei Windstille. Das ist durchaus ein Kriterium für die Höchstpunktzahl, gelegentlich aber auch ein Problem, wenn nicht genug Enthusiasmus oder Ehrlichkeit rübergebracht werden kann. Bei diesem Bier finde ich es kaum störend.
Zweitens soll darauf verwiesen sein, dass ich es schade finde, dass hier Honig verwendet wurde. Das hätte das Bier nicht unbedingt nötig gehabt und die ethischen Probleme, die mit der Honigherstellung in Verbindung stehen (Bienensterben usw.) sollten zum Nachdenken anregen. Bier braucht keine tierischen Produkte.

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