Der Osterbock steht seit dem letzten Brauereibesuch bei mir im Keller und wartet auf Verkostung. Zum Glück ist er nicht sauer geworden wie das Rote Haserl.

Mittelbraun, sehr trüb mit einer enormen Blume. Die türmt sich auf wie Badeschaum und beim Rückgang hinterläßt sie dicke Schlieren am Glasrand wie guter Rotwein. Im Geruch sind würzige, etwas alkoholische, brotige und leichte Rumtopf-Aromen feststellbar. Dazu kommt wenig frischer Hopfen.

Der Geschmack ist sehr kräftig, es erinnert mich an dunkle belgische Starkbiere von der Würzigkeit her (z.B. Straffe Hendrik Quadrupel). Röstbittere, Alkoholbittere und dagegen hält ein schwerer süßer Malzkörper. Im Nachtrunk kommt zu obigen Bitteraromen noch herber Hopfen hinzu, so dass der Bock bitter ausklingt und nie in Verdacht gerät einfach nur süß und stark zu sein.

Das einzige Manko, das die volle Punktzahl verhindert, ist die für 6,8% sehr stark hervortretende Alkohol-Note, ansonsten ist es perfekt.