getrunken Anfang 2012
Das Rote war eine positive Überraschung. Es war auch recht süß, auch hier bestimmte das Karamell -ein bisschen Spekulatius mochte ich auch erkennen. Auch andere süße Backwaren wie Bisquit oder Lebkuchen ließen sich interpretieren. Hier ist man nicht auf der fruchtigen oder hopfig-grasigen Seite, sondern eindeutig auf der malzigen -aber das ist gut ausgewogen.
Ein wirklich feiner, süßer Belgier.

Direkte und präzise Argumente soll das Gordon Finest Red besitzen und eine neue Alternative zu traditionellen Bieren sein, so die Eigendefinition der Brauerei.

Mit seiner dunkelroten, tief und mystisch wirkenden Farbe kann ich mich gleich anfreunden. Dem Glas entströmen Malz- und Karamellgerüche, die eine gute Kombination mit der Optik im Glas eingehen. Im Antrunk schwingt sogleich Karamell durch, gefolgt von einer unterschwelligen Malzsüße, die allmählich an Kraft zunimmt. Der Abgang wird zunehmend trockener und bringt Karamell und eine leichte Bitterkeit unter einen Hut. Nichts Aufregendes und Kraftvolles, sondern eher ein vor sich hingleitendes und mit sich zufriedenes Trinkerlebnis. Den Vermarktungsargumenten kann ich nicht ganz folgen, geschmeckt hat´s mir aber dennoch.

Etwas irritierend ist die Tatsache, dass auf der Website der Brauerei ein Glas samt Inhalt neben einer Dose präsentiert wird – wie auch bei allen anderen Bieren. Dosen? Wir hatten (weitaus professioneller wirkende) Flaschen bei unserer Verkostung, die man meiner Meinung nach eher als Darstellung verwenden hätte können. Sei´s drum – das Gordon Finest Red ist ein Stück solider Braukunst und hat mich angesprochen.