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Beer like star Fanø Vadehavs Oyster Stout

  • Typ Obergärig, Oyster Stout
  • Alkohol 3.8% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier
  • Dieses Bier ist klar und ohne Hefe
  • Probier mal sagt kein Benutzer
Das Bier Fanø Vadehavs Oyster Stout wird hier als Produktbild gezeigt.
  • Bier des Monats 07/2013
    #10364

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    77% Avatar von Florian
    64% Avatar von Felix

    82% Redaktionsbewertung

    Avatar von der Redaktion

    Süffige Biere mit starker Aromatik zu kreieren, ist für Brauer eine Herausforderung. Ist Alkohol als Geschmacksträger nur eingeschränkt verfügbar, kann jede Zutatenkelle zu viel oder zu wenig die Harmonie des sich entwickelnden Gebräus stören und zu heftig in eine geschmackliche Richtung ausschlagen.
    Das Vadehavs Oyster Stout ist ein schönes Beispiel für ein Bier, bei dem dieser Balanceakt sehr gut gelingt. Angelehnt an englische Stouts ist es mit 3,8 Vol.-% eher schwachbrüstig, braucht sich geschmacklich aber auch vor deutlich stärkeren Stouts und Porters nicht verstecken.

    Optisch ist es eine Wucht: eine im Kern tiefschwarze, an den Rändern rotbraun schimmernde Flüssigkeit ergießt sich ins Glas und baut einen schönen, hellbraunen Schaum auf. So kriegt man Lust auf mehr.
    Im Geruch herrschen röstige Kakao- und Kaffeenoten vor, mit sehr sanft mitschwingenden Gewürznoten von Zimt, Pfeffer und Lakritz. Man könnte an einen winterlichen Gewürzkakao denken, wäre da nicht die kühle Leichtigkeit, die man auch hier schon spürt. Zusätzlich erinnert ein leichter, salziger Hauch von Meeresluft daran, dass man es mit einem Oyster Stout zu tun hat.
    Eine milchig-weiche Süße zeigt sich kurz im Einstieg, wird aber schnell von der prominenteren Säure vedrängt, die sich von einem Prickeln begleitet an den Zungenrändern entlang zieht, um schließlich nahtlos in die Bitterkeit überzugehen. Eine leichte Holzigkeit begleitet dies.
    Besonders spannend ist bei so einem leichten Bier natürlich der Körper. Hier wirkt das Vadehavs Oyster Stout leicht milchig-seifig und glatt, aber auch schlank und zielstrebig. Die Säure mag ein wenig unbalanciert erscheinen, aber gerade dies kommt dem Bier dann im Abgang zugute, wo sich auf dem kalten, glatten Untergrund die Röstnoten ohne süßlich aufbauschende Ablenkung entfalten und dieses Bier zu einem veritablen Eiskaffee machen.

    Die namensgebenden Austern dürften sich mit diesem Stout mit schlanker, gerader Linie und bestimmter Säure tatsächlich gut vertragen.

    Bewertet am

    64% Rezension zum Fanø Vadehavs Oyster Stout

    Avatar von Felix

    Die Fanø Bryghus ist vor allem bekannt für ihre sehr leichten Biere. So ist auch dieses Oyster Stout mit seinen 3,8%ABV nicht gerade ein Ausnahmevertreter der Brauerei.
    Es ist sehr dunkel mit rotbräunlichem Kupferton. Die Schaumkrone bildet sich fein und farblich beigebraun, verschwindet jedoch relativ zügig. EIn recht gewöhnlicher Anblick für ein Stout.

    Im Geruch zeigen sich sofort nussige Anklänge, dazu etwas Karamell und Kaffeebohnen. Das Bier strahlt eine gewisse Leichtigkeit aus, bringt auch ordentlich Frische mit, die jedoch immer wieder von wunderbar weicher Schokolade unterlegt wird. Zartbitterschokolade mischt sich hier mit Kaffeeextrakt, Walnüssen und vielleicht einem Hauch Zuckerglasur darüber. Es erinnert mich etwas an Kuchenboden, wie man ihn von einem Käsekuchen oder einer Torte kennt. Ich kann mir das Bier super im Sommer bei Hitze als erfrischender Kaffeeersatz vorstellen.

    Im Mund ist es dann natürlich sehr leicht und in der Tat erstaunlich frisch. Hier kommt sofort eine für mich unstimmige Säure hervor, die wirklich ganz konzentriert (wie so ein chemisches Zitronat) den Mundinnenraum belegt, ich krieg beinahe Gänsehaut davon.. Geschmacklich lässt sich darunter aber glücklicherweise noch die Substanz des Aromas bergen. Die Kaffeenoten sind auch hier vorhanden, scheinen mir sehr auf den Punkt gebracht, wie von richtig starkem Espresso, dahinter die (nun schon eher) Edelbitterschokolade, das ist wirklich viel reiner Kakao. Außerdem kommt nun auch der fischige Charakter durch. Das Bier geht deutlich ins Salzige, vor allem suggeriert mir die Frische und die Leichtigkeit das, was ein Oyster Stout auch ausmacht. Die extreme Röstherbe unterstreich das meiner Ansicht nach toll!

    Der Körper ist natürlich enorm leicht, kann sich aber durch die starken Röstnoten seine Kraft noch vergleichsweise gut bewahren. Die Rezenz ist mittelstark, ich finde diese Leichtigkeit allerdings auch sehr angebracht, da so die intensive Aromatik nicht gestört wird, Frische muss sich das Stout nicht mehr über Kohlensäure beschaffen.

    Der Nachtrunk ist dann vor allem ziemlich bitter. Enorme Kakaonoten verbinden sich mit sehr starker Hopfung. Außerdem schwingt noch die "Gänsehaut-Säure" nach und lässt einem das Gefühl, die Wangeninnenseiten seien betäubt. Dann ist das Bier aber auch paradoxerweise enorm schnell wieder weg. Der Abgang ist erstaunlich kurz für so viel Kraft. Das Oyster Stout schein eher ein Kurzstreckensprinter zu sein.

    Insgesamt sehe ich das Bier ziespältig. Einerseits finde ich die enorme Intensität der Aromatik bei so wenig Volumenprozenten wirklich lobenswert und darüberhinaus gefällt die Kreativität, mit der dieser so spannende Stil hier interpretiert wurde. Man kann wirklich nur sagen: Hier wurde ein richtige Oyster Stout gebraut, mit all den Besonderheiten, die der Stil bietet und dieses Produkt wurde dann sogar noch verarbeitet und umgestaltet ohne seine Form zu verlieren. Die Intensität der Röstnoten, die starke, natürliche Kakaoigkeit und auch der wirklich bittere Hopfen zum Schluss sowie die spannende Salzigkeit im Einstieg haben mir gefallen.
    Doch ich muss definiert ziemliche Abzüge bei der grundsätzlichen Aromenstimmigkeit geben. Diese extreme Säure beim in den Mund Nehmen des Bieres ist wirklich unangenehm und zerstört die ganzen Erwartungen (man muss sich zwingen, dem Bier trotzdem noch weiter zuzuhören und ihm seine positiven Eigenschaften zu entlocken). Es schmeckt chemisch nach Zitronenkonzentrat und überdeckt die gesamte Süße, von der geschmacklich leider nichts mehr übrigbleibt. Gleichzeitig hat sie aber auch etwas seifig-parfumartiges, was ich irgendwie spannend finde. Die Schlankheit des Stouts finde ich auch nur teilweise sinnvoll. Einerseits natürlich stilpassend, andererseits vielleicht doch noch ein wenig übertrieben. Aber über diese Dinge lässt sich hinwegsehen. Was mir eher zu schaffen macht, ist die lose Verbindung der einzelnen Trinkphasen. Die Übergänge von Geruch zu Geschmack, von Rezenz zu Nachtrunk usw. sind meiner Ansicht nach stockend und nicht fließend genug.
    Also letztlich ein gutes Oyster Stout, von dieser Brauerei vielleicht sogar das beste Bier (die anderen drei, die ich bislang probieren durfte haben mich weit weniger überzeugt), trotzdem gibt es auch hier noch etwas zu machen. Pluspunkte erhält es vor allem wegen der einzigartigen Charakteristik! Ein besonderes Bier in jedem Fall.

    Bewertet am