Ein Wr. Lager aus Wien ist immer eine Freude. Dieses habe ich auf einem Bierfest am Wr. Donaukanal im Sommer 2015 das erste Mal getrunken und jetzt habe ich mir wieder eine Flasche im größten Wr. Getränkemarkt gekauft.
Damals hat es mir nicht besonders geschmeckt, da es in der heißen Jahreszeit schnell zu süß wirkt.
Jetzt im WInter finde ich den karamell-malzigen Körper nicht übel. Dadurch wird es schön vollmundig und hat lässt eine angenehme Schwere auf der Zunge.
Nicht schlecht. Heute würde ich ca 70% geben

Ein naturtrübes, bernsteinfarbenes Wiener Lager steht mit einer kleinen Blume, die schnell vergeht, vor mir. Es riecht deutlich malzig. Der Antrunk ist etwas schlank, mit einer malzig-süßlichen Note. Hopfenherbe ist kaum festzustellen. Mit seiner guten Rezenz ist das Bier zwar erfrischend und süffig, etwas Besonderes ist es allerdings nicht.

Als untergäriges Vollbier kriegt man ja vielerlei vorgesetzt, wobei gar nicht mal alles so gut ist, was man aber Gutes daraus machen kann, demonstrieren uns die Wiener von Brew Age.

Unter Verwendung von Wiener (was sonst?), Pilsner und Karamellmalzen und Hopfung mit Hallertauer Mittelfrüh entsteht hier ein flüssiger goldorangener Bernstein wie ein Sonnenuntergang mit einem feinen, schnell weniger werdenden Schaumwölkchen darüber. Den Geruch nehme ich als blumig oder gar leicht honigartig wahr, der Antrunk ist frisch, wenn auch nicht außerordentlich rezent. Für ein Vollbier, das - man denke nur an das Grüner aus Fürth - in erster Linie ein Alltags- oder Brotzeitbier ist und meistens auch nicht mit einem Riesenaufwand gebraut wird, ist die Malzstrasse sehr filigran und fruchtig, der Hopfen definiert sich fast ausschließlich über das Aroma, Bittere findet man hier höchstens ansatzweise.

Für ein 0,33 l-Fläschchen ist dieses Bier viel zu süffig, neben dem Alpha-Tier ist es das beste Produkt aus dem Hause Brew Age, das ich bisher verkosten durfte.

Der Antrunk ist fein-säuerlich, hopfig-spritzig und etwas weiches Malz erkennt man im Hintergrund. Der Mittelteil ist ähnlich wie der Antrunk aber insgesamt spritziger. Der Abgang ist malzig-weich und hopfig-würzig, etwas bitteres Röstmalz schmeckt man hier auch. Fazit: Ein süffiges Bier aber bei dem Namen hätte ich mehr Malz-Noten vermutet und mir auch erhofft.

Goldgelb bzw. Bernstein in der Farbe, leicht getrübt, viel lang haltbarer, feiner Schaum, so schwimmt es im Glas. Es riecht wie der Name vermuten lässt würzig malzig. Dazu kommen eine leichte Frucht und ein leichtes Heu. Geschmacklich kommt eine spürbare Säure hinzu. Es ist spritzig im Antrunk und hat einen ordentlichen Körper.

Das goldgelbe Bier hat wenig Schaum. Wie der Name suggeriert riecht es schon sehr malzig. Es startet aber mit einem sehr rezenten Antrunk, der Körper läßt zwar das malz erkennen, ist mir aber zu schwach. Dass bei so einem Bier der Hopfen nicht die erste Geige spielt ist auch klar, ich kann fast keine Herbe schmecken. Das Bier geht gut weg, mit den highlights der Brauerei kann es nicht mithalten.

Die Malzstraße ist ein Wiener Lager mit 5,0 % Alkohol. Eingebraut wurde es mit Hallertauer Mittelfrüher sowie Wiener-, Pilsener- und Karamellmalz. In der Beschreibung heißt es, die Malzstraße ist kein 08/15 Massenbier. Mal sehen, ob das so stimmt.

In einem schönen Bernstein und einer mittelporigen Schaumkrone steht die Malzstraße im Glas und riecht vordergründig süßlich – malzig, lässt aber auch den Hopfen nicht außen vor. Im Einstieg ist es süßlich, wenngleich auch schon die Bitterkeit als Begleiter wahrnehmbar ist. Wenn einem Bier der Name Malzstraße gegeben wird, hat man auch dementsprechende Erwartungen in diese Richtung und ich muss sagen, in meinen Augen werden sie bestätigt. Eine betonte, nicht zu intensive Malzsüße lässt den Trinker nicht mehr los, ich meine auch Karamell zu schmecken. Der mittlere Körper weiß die Aromen gut zu tragen, die Kohlensäure ist ausreichend. Mit einer leichten Bitterkeit klingt die Malzstraße aus.

Auch das Wiener Lager von Brew Age gefällt mir, wenngleich ich es nicht auf ähnlich hohem Niveau wie die Dunkle Materie und den Hopfenauflauf ansiedeln möchte. Vom Mainstream hebt es sich auf jeden Fall deutlich ab, da haben die Brauer nicht zu viel versprochen; die verwendeten Malze sprechen eine deutliche Sprache und wissen von Anfang bis Ende, was zu tun ist, ohne den Hopfen zu kurz kommen zu lassen. Es ist harmonisch ohne jegliche Fehlaromen, besitzt die nötige Tiefe, um sich von anderen Vertretern abzusetzen und ist schön süffig. Was will man mehr?