Die eintausendste Bierbewertung (Mehrfachbewertungen) in meiner Datenbank ist das Super von Baladin. Das trifft sich gut, den Theo Musso, der geniale Geist hinter der Marke Baladin ist der Superstar der italienischen Craft-Bier-Szene, der Michael Jackson der Bierbrauer.

Die italienische Szene an sich ist unglaublich dynamisch, wenn man sich einen Überblick verschaffen will empfehle ich die Seite "microbirrifici.org". Die Karte ist gespickt mit Fähnchen und hinter jedem Fähnchen steckt ein Brewpub oder eine Kleinbrauerei. Die Zeiten, als man die Auswahl zwischen Forst, Moretti und Peroni hatte, sind zum Glück lange vorbei und wir Deutsche können nur neidvoll auf die Italiener schauen, die uns in Sachen Biervielfalt schon lange überholt haben.

Aber es gibt auch negative Seiten. Erstens werden für viele Craft-Biere horrende Preise aufgerufen und zweitens ist bei einer solchen Entwicklung natürlich nicht alles Gold, was hinter den Hochglanzetiketten schlummert. Damit schließt sich der Kreis wieder zur Birrificio Baladin. Vor allem die holzfassgelagerten Biere sind so teuer, dass sogar ich als Bierfreak mir dreimal überlege, welche Flasche ich mir kaufe aber die Qualität, die dahintersteckt, stimmt bei Theo Musso allemal.

Nun endlich zum Super-Bier. Das ist ein birra puro malto, also ohne Gewürzexperimente. Mit seinen 8% Alkohol geht es schon Richtung Doppelbock.

Die Farbe ist dunkler Bernstein und blank, getoppt von einer cremig, dichten und stabilen Blume. In der Nase sind nur wenige malzige Aromen feststellbar.

Der Antrunk beginnt vollmundig, kräuterig bitter und angenehm rezent, der folgende Mittelteil ist malzig süß, er schmeckt leicht harzig nach Waldhonig. Trotz der Süße und des vielen Alkohols ist das Bier frisch und spritzig am Gaumen. Der Nachtrunk schließt rund, honigsüß und stark prickelnd.

Ein geniales Bier!

Optik:
Im Farbton ein rotorangenes Bier. Eine kleine beige Schaumkrone krönt es, fällt jedoch schnell zusammen.

Einstieg:
Im Duft recht fruchtig mit feinem Karamellmalz. Ähnlich auch der Antrunk. Feine fruchtige Noten von Banane, Aprikose, eingelegten Erdbeeren und wenig Vanille machen sich breit, auch hier gepaart mit nicht zu süßem Karamellmalz.

Körper:
Ausgesprochen weich und vollmundig. Sehr harmonisches Mundgefühl. Alle Komponenten sind wunderbar miteinander abgestimmt, die Kohlesäure passt perfekt.

Abgang:
Es bleibt fruchtig und malzigsüß. Es entickelt sich eine angenehme Säure, ebenso kommt nun auch der Bitterhopfen sehr angenehm zu Zuge. Bei 17 IBU hält er sich zwar dezent zurück, passt aber wunderbar ins Gesamtbild.

Fazit:
Andere Biere aus dem Hause Birra Baladin konnte ich bisher mangels Verfügbarkeit nicht probieren. Aber ich kann sagen das dieses Bier hier wirklich ein Meisterwerk ist. Ganz großes Tennis, phänomenales Gebräu. Wer es mal irgendwo sieht, sofort kaufen.