Viva la pomelo! Das Grapefruit Sculpin von Ballast Point Brewing aus San Diego macht seinem Namen alle Ehre und schiebt alle Geschmacks- und Duftregler in Richtung Pampelmuse. Zwar hat man dabei mit Grapefruitextrakt nachgeholfen, aber das soll mich jetzt erstmal nicht stören.

Das bernsteinfarbene Bier mit seiner wunderbar cremigen und voluminösen Blume kann in Sachen Optik schon mal ordentlich punkten. Dann der Duft: einfach nur wow! Das Grapefruitaroma steht über allem, aber auch Orange und Mandarine sind vorhanden. Im Hintergrund schimmert etwas Biskuit durch. Der Geschmack folgt der Nase, allerdings, wie ich finde, nicht dermaßen intensiv, wie es der Geruch vermuten ließ. Toll ist schon mal das extrem weiche Mundgefühl. Grapefruit ist als bestimmendes Flavour zwar immer präsent, aber in einer schön harmonischen Verbindung mit Zitrone, Karamell und Orangenschale. Die Bitterkeit - sicherlich etwas über dem Durchschnitt liegend - passt hervorragend dazu und wird von der samtigen Textur wunderbar aufgefangen. Trockener, gleichsam fruchtiger Abgang. Ich finde, das Bier ist enorm süffig. Anfänglich wirken die 70 IBU einen Tick zu herb, im Laufe der Verkostung stellt sich jedoch die Erkenntnis ein, dass diese für den Gesamteindruck sehr wichtig sind, um die Süße und hohe Fruchtigkeit des IPA auszubalancieren. Die Malzgrundierung, die etwas teigig/brotig ist, fügt sich - einem Puzzlestück gleich - ebenfalls perfekt in die Komposition ein.

Eine aberwitzige Fruchtbombe ist das Grapefruit Sculpin. Und ein grandioses Bier.