Mit seiner schon in der Nase feststellbaren kräftigen Säure bei gleichzeitig durchaus fruchtigen Noten erinnert dieses tiefgoldene, leicht trübe belgische Starkbier an einen lieblichen Weißwein. Ein wenig scheinen im Antrunk auch hefeteigartige Nuancen durch. Störend fällt die grobperlende Kohlensäure auf, die nicht zum Charakter des Braustils passen will. Im Abgang treten überraschend vielfältige Hopfenaromen zutage, die man so nach einem doch recht grobschlächtig auftretenden Körper nicht unbedingt erwartet hätte. Auch die starke Säure wirkt nunmehr weniger unpassend als noch zu Beginn. Alles in allem erscheint mir dieses Bier aber dennoch zu wenig filigran; auch der spürbare Alkohol (weniger ist mehr!), der sich am Gaumen gemeinsam mit unausgewogener Bitterkeit niederschlägt, trägt nicht positiv zum Gesamteindruck bei. Gute Ansätze sind zwar vorhanden, insgesamt kann mich das Augustijn aber nicht überzeugen. 9% Alkohol haben einfach das Potential, viel mehr Aroma zu transportieren und ein viel süffigeres Bier als dasjenige zu kreieren, das hier vorliegt.