Heute ist es endlich so weit, einer der letzten Schätze aus dem Chicago-Uraub wird verkostet.

Im Glas ist ein kräftig orangefarbenes, leicht trübes Ale mit einer schönen, mittelporigen Schaumkrone, die sich allmählich abbaut, um einer feinporigen Schaumdecke Platz zu machen, die sich bis zum Schluss hält.
Nase: boah riecht des geil... Entschuldigung, das war mein erster Eindruck! ;-) Das wird schwierig, alles aufzuzählen: Pfirsich/Aprikose, Ananas, Mango, dazwischen leicht harzige Noten, Richtung Pinie, hinten raus leicht bisquitig, eher schon ins brotige gehend.
Der erste Schluck: tropenfruchtiger Antrunk, zunächst weiches, dann eher rezentes Mundgefühl mit einer pfeffrigen Schärfe. Sehr vollmundig jedenfalls, gehaltvoll. Schöner, malzbetonter Körper, der auch eine karamellige Süße aufweist, die aber bei den 100 IBU auf jeden Fall erforderlich ist. Den Tropenfrüchten und der pfeffrigen Schärfe, die sich nach ein paar Schlucken etwas abmildert, folgen weitere, interessante Noten von Gurke und grüner Paprika (ist da Equinox drin?), kräuterig-harzige, leicht erdige Noten. Dazu breitet sich eine kräftig ausgeprägte, sehr lang anhaltende Bittere im ganzen Mund aus, die sich v.a. auf der Zunge noch lange hält.

Das Bier hält, was es verspricht, nämlich dass es "a hophead's dream beer" ist. Wer auf Hopfen, Hopfen und noch mehr Hopfen steht, muss hier einfach zugreifen. Ein tolles Bier für einen "karibischen Abend".